Beatallica + Hulapunk + Doctor Rock
Musikzentrum, Hannover, 12.05.2007
(Fotos by Chris)

BEATALLICA sind back in Town! Die Band tourt sich förmlich den Arsch ab und nach den ersten Deutschland-Touren im Herbst 2005 und Frühjahr 2006 geben sie sich wieder die Ehre. Diesmal wird das Musikzentrum gerockt. Leider muss ich vorab schon mal sagen, dass das Musikzentrum nur leidlich gefüllt war (es haben sich ca. 100 Kenner eingefunden), aber die bekamen die volle Dröhnung! Aber fangen wir mal vorne an!




Als Opener fungiert DOKTOR ROCK aus Hamburg. Die beiden Doktoren haben erkannt, dass man als Vier-Mann-Band weniger verdient, als als Zwei-Mann-Band (so ungefähr die Hälfte) und so hat man sich entschlossen, den Bass und womöglich einen zweiten Gitarristen gleich wegzulassen und so rumpelt-pumpelt der punkige Rocksound äußerst minimalistisch aus den Boxen. In dem gut 25-minütigen Gig zocken Andi Schmidt (Gesang/Gitarre) und Rudolph Naomi (Schlagzeig/Gesang) ein buntes Potpourri an schlichtem, aber definitiv unterhaltsamem Rock'n'Roll ohne Firlefanz, sondern voll auffe Glocke. Quasi die Quintessenz des Rock'n'Roll. Feine Sache! Wer sich wundert, dass er diese Gesichter, die nur eine Mutter lieben kann, irgendwoher kennt, dem sei gesagt, dass die beiden bei Bands wie PROLLHEAD, ALIEN BOYS und auch THE PUNKLES (bekannt von der 2005er und 2006er Tour mit BEATALLICA) die Massen begeistert haben. Der Gig war auch schon viel zu schnell vorbei. Schade. Checkt die Webseite der Band: www.myspace.com/doktorrock




Als nächstes betreten vier drollige Gestalten die Bühne: Johnny Ananas (Ukulele), Mudsea Coconut (Lap Guitar), Olli Banana (Bass) und der Interims-Percussionist Mr. Papaya (scheiße, habe seinen Vornamen vergessen!) kommen im Hawaiihemd, Rock und Badelatschen auf die Bühne, um zu berichten, dass man einen kleinen Surfunfall auf Hawaii hatte und bis an die Waterkant gespült wurde! Arme Schweine. Um sich das Geld für die Heimreise zu verdienen, bringen sie als HULAPUNK der deutschen Bevölkerung die hawaiianische Kultur und Musik näher. Mit typisch-hawaiianischen Traditionals wie "All the small things", "Walking on Sunshine", Smells like teen spirit", "Love Song" und weiteren Tracks kann man die nicht sooo zahlreich erschienen Leute durchaus zum Tanzen und Pogen bewegen. Johnny Ananas lässt es sich auch nicht nehmen und mischt sich Ukulele-spielend unter das Publikum, was mit zahlreichen Liebkosungen seitens des Publikums honoriert wird.
Live funktioniert die Mischung aus hawaiianischen Sounds und bekannten Songs ziemlich gut, aber ich kann auch nicht leugnen, dass sich zwischendurch Abnutzungserscheinungen breit machen. Die Ansagen und Geschichten von Mr. Cocunut allerdings sorgen für ein breites Grinsen (vor allem die Geschichte vom Schützenkönig, der Schrotflinte und Kurt Cobain war ein Leckerbissen). Nach einer guten halben Stunde ist Schluss und HULAPUNK (www.hulapunk.com) verabschieden sich, um kurz darauf im Publikum auf BEATALLICA zu warten.




BEATALLICA haben einen großen Vorteil gegenüber anderen Bands, die sich die Schlagwörter Parodie, Satire und Spaß auf die Fahnen geschrieben haben: der Gag nutzt sich nicht ab, weil die musikalische Qualität und der Anspruch stimmt und nicht nur gecovert wird, sondern aus den Elementen der wichtigsten Rockband der 60er Jahre und der größten Metalband der 80er und 90er Jahre neue Songs entstehen. Selbstverständlich erkennt man, welche BEATLES-Songs man durch den METALLICA-Fleischwolf dreht, aber das ist ja auch der Sinn. Und BEATALLICA machen ihre Sache sogar so gut, dass sich ein gewisser Lars Ulrich als BEATALLICA-Fan geoutet hat. Als Belohnung für die rechtlichen Querelen kann die Band heute auch dem Hannoveraner Publikum verkünden, dass im Sommer die erste offizielle CD erscheinen wird! Mehr zu diesem Thema findet ihr in dem Interview, welches ich mit Jaymz Lennfield vor dem Konzert machen durfte!

Nach der Umbaupause ist es soweit und Jaymz Lennfield (Gitarre und Gesang), Kliff McBurtney (Bass), Grg Hammetson (Gitarre) und Drummer Ringo Larz kommen auf die Bühne und getreu dem Motto "Just Thrash and let the Metal flow" geht postwendend die Luzie ab! Neben den bereits bekannten Stücken der beiden Download-Alben ("A Garage Dayz Night"-2001 und "Beatallica"-2004) kommen auch bereits neue Tracks zum Zuge, die wir auf dem offiziellen Album "Sgt. Hetfield's Motorbreath Pub Band" finden werden. Neben "Revol-Ooh-Tion" oder "Helvester of Skelter" kann vor allem "Ktulu (He's so Heavy)" vollends begeistern! Man sieht der Band an, dass sie Bock aufs Spielen hat und heiß darauf ist, die Hütte zum Toben zu bringen. Jaymz' Gesang und Gitarrenspiel ist heute Abend ohne Fehl und Tadel und mit seinen Ansagen kann er die Leute immer mehr mobilisieren. Auch wenn die (viel zu wenigen) Zuschauer anfangs noch etwas reserviert sind, wird im Laufe des Abends die Stimmung immer lockerer und besser. Grg Hammetson's Gitarrensoli sind wirklich erste Sahne und das Bassmonster Kliff McBurtney ist für die Bühne geboren worden! Schlagzeuger stehen ja immer eher im Hintergrund (oder sitzen), aber Ringo Larz hat das nicht verdient, denn mit einer beängstigenden Souveränität verprügelt er die Felle und sorgt für den richtigen Drive.


Nach gut 60 Minuten ist erst mal Schluss, aber mit den (jetzt schon) legendären Sgt. Pepper-Kostümen kommen sie auf die Bühne zurück und weiter geht der Ritt mit bekannten Stücken, aber es werden im Laufe des Abends auch zwei Stücke gespielt, die es aus rechtlichen Gründen nicht auf die neue CD kommen werden, nämlich "I saw her thrashing there" und "All you need is Blood", welches laut Jaymz bald auf iTunes erscheinen wird; in 14 (in Worten: VIERZEHN) verschiedenen Versionen/Sprachen!! Leider kann er sich nicht an die deutschen Lyrics erinnern und so gibt es die heimatsprachliche Variante des Songs.

Nach 75 Minuten ist endgültig Feierabend. "Feierabend" ist auch wörtlich zu nehmen, denn direkt nach der Show zeigen sich die Musiker klitschnass, aber glücklich, bei den verbliebenen Fans und quatschen, trinken, erzählen, signieren Merchandise und machen Fotos mit den Fans. Fannähe ist bei den Jungs kein Fremdwort, sondern eine Mission! Das ist wirklich ein toller Abschluss eines tollen Konzertes! Hätten wir am nächsten Morgen nicht um 6 Uhr aus den Federn gemusst, wären wir gerne noch geblieben. Checkt die Webseite: www.beatallica.org, dort gibt es ein kleines Tourtagebuch zur aktuellen Tour! Very entertaining, indeed!

Der Sound im Musikzentrum war mal wieder hervorragend und ich hätte gerne noch ein oder zwei Shirts mitgenommen, aber die großen Größen waren schon alle ausverkauft! Right on!

Meine Grüße gehen an den unbekannten Dortmund-Fan, der mich wegen der vergurkten Bremer Meisterschaft getröstet hat und an Tanja von SittichBooking für ihre Unterstützung! Und natürlich an BEATALLICA für den geilen Abend!!!
YOKO UP YOUR ASS! (chris)



Setlist BEATALLICA:
Blackened in the USSR
Sandman
For Horsemen
Sgt. Hetfield's Motorbreath Pub Band
And I'm Evil
Revol-Ooh-Tion
The Thing that should not let it be
Helvester of Skelter
A Garage Dayz Nite
Leper Madonna
Ktulu (He's so Heavy)
Hey Dude
.and Justice for all my Loving
I saw her thrashing there
I want to choke your Band
We can hit the Lightz
All you need is Blood
Got to get you trapped under Ice
No Remorseful Reply
Everybody's got a Ticket to Ride except for me and my Lightning
Run for your Life




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