Du bist dir selbst dein bester Feind!

BELOVED ENEMY (Goth'n'Roll)

Die Band um Songwriter & Gitarrist Peter "Kafka" (ex Fiddlers Green, Sonicslave) und Sänger Ski "Dead L-vis" (Ex-Prime Sinister, Ski-King) spielen auf ihrem Debüt mitreißenden Goth'n' Roll, der irgendwo in der Schnittmenge von The 69 Eyes, Moonspell und Type O Negative liegt. www.myspace.com/belovedenemy666 / www.belovedenemy.com (andreas)


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Review "Enemy Mine" lesen



Euer Debüt heimst überall positive Kritiken ein. Lehnt man sich jetzt als Musiker genüsslich zurück oder ist es gar eine Belastung für die Produktion des Nachfolgers?
Peter: Nein, man genießt das erstmal: Ich hab ja alles bei der Produktion selber gemacht und es war wirklich sehr viel Arbeit. Für das Nachfolgealbum gilt eine einfache Devise: entweder der Song geht total ab oder ein Abgrund tut sich auf, oder beides!



Gab es im Vorfeld Ängste, dass sowohl das martialische Cover als auch die verwendeten "Spitznamen" von der Presse etwas komisch aufgenommen werden?
Peter: Ehrlich gesagt: nein. Franz Kafka ist mein absoluter Lieblingsautor. Das Cover ist nicht martialisch: es zeigt unser Zeichen und gut is. Genau wie bei der ersten NIN-Platte.



Im Presseinfo und auf der Rückseite des Booklets gibt es zwei identische Fotos. Warum fehlt in der Booklet Version der abgetrennte Kopf?
Peter: Weil die Dödel am Filmset zu "Virus Undead" unseren Kopf verschlampt haben!!! Er war arschteuer und ist einfach weg! Erinner mich nicht daran; erwähne diesen Kopf nie wieder! Ich hab ihn gezahlt!



Euer Sound ist sehr modern. Stimme, Songwriting (abgesehen von elektronischen Spielereien) und Melodie gehen aber doch zurück in vergangene Jahrzehnte. Verarbeitet ihr hier musikalisch eure Jugend?
Peter: Wir haben genau das gemacht, was uns gefällt! Vielleicht unbewußt: Elvis meets Nine Inch Nails...



Gerade Songs wie "Drowning" oder "Virus undead" erinnern von der Machart her an The 69 Eyes. Was haltet ihr im Speziellem von diesem Vergleich und im Allgemeinen von Vergleichen in Rezensionen?
Peter: "Virus Undead" ist im Vergleich zu 69 Eyes viel härter und schneller!!! Ich hab mich aber daran gewöhnt, dass viele Leute eine Schublade suchen müssen, wo sie uns dann reinquetschen.



Bei welchem Vergleich seid ihr bis jetzt in großes Gelächter verfallen?
Peter: Bei keinem eigentlich.



Was steckt hinter dem Titel "enemy mine". Ein Film in den 80er wurde mit "geliebter Feind" (wohl nicht ganz korrekt) übersetzt. Wie ist eure Übersetzung, auch im Kontext mit dem Bandnamen?
Peter: Du bist dir selbst dein bester Feind! Dieser Gedanke gefällt mir. Zu der Entstehungszeit hab ich auch viel Stephen King gelesen: Bei diesem Autor ist das ein Schlüsselthema.



In "Fuck me back to Life" schlüpft Ski in die Rolle eines Untoten. Was steckt hinter diesem Song?
Peter: Der Song funktioniert auf zwei Ebenen und zeigt unsere Art von Humor: Einerseits wenn Ski als Untoter diese Zeile singt und andererseits leben viele Menschen ohne Sex und Liebe vor sich hin und sind auf diese Art genauso tot.
Dead L-vis: Wollte hier nur sagen, ich schlupfe nicht nur bei diesem Song in die Rolle als Untoter, sondern wir sind eigentlich immer in dieser Rolle.



Es scheint als komme es des öfteren zu Verschmelzungen von Untoten und Gefühlen. Seht ihr in diesem Zusammenhang "Dracula" auch eher als Liebesgeschichte?
Peter: Absolut: Letztendlich wollen wir ja für die Lebenden etwas sagen. Und dieser Roman stammt aus der Romantik.







Überhaupt scheint ihr ein Faible für Horrorgeschichten zu haben. Würdet ihr euch eher als Liebhaber von Poe oder Koontz bezeichnen?
Peter: Poe ist ein wichtiger Autor: Erstaunlich, dass er als hard-core-Alkoholiker überhaupt noch schreiben konnte. Horrorgeschichten sind für mich immer dann interessant, wenn sie sich mit den Abgründen der menschlichen Psyche befassen. Franz Kafka ist viel beunruhigender als alle seichten Horrorgeschichten zusammen!
Dead L-vis: Ich habe schon beide gelesen, aber lande immer wieder eher bei Stephen King



In "Finden" gibt es auch deutsche Textpassagen. Bezeichnet ihr dieses als Experiment, welches mal ausgebaut werden könnte oder als einmalige Angelegenheit?
Peter: Es gibt auch in dem Song CYANIGHT eine deutsche Zeile: und die wird es immer dann geben, wenn sie in den Song hineinpasst.



Eure Musik dürfte in "schwarzen Schuppen" für volle Tanzflächen sorgen. Welche Bedeutung haben mit diesem Hintergrund die Texte?
Peter: Texte sind mir wirklich wichtig: deswegen haben wir ja auch ein Booklet. Sie sind aber nicht spezifisch auf die "schwarze Szene" gemünzt. Nimm "Virus Undead": Wieder ein Song, der sich natürlich auf den gleichnamigen Horrorfilm bezieht, aber gleichzeitig auch der Wunsch, dass die Frau einen endlich loslassen soll, um wieder frei zu sein.



Peter, du bist für Text und Songwriting verantwortlich. Wie sehr schneiderst du diese beiden Dinge auf die markante Stimme von Ski zu?
Peter: Einige Songs waren schon fertig bevor ich Ski kannte: Der glückliche Zufall war, dass sie genau für seine Stimme passten!!!



Ski, bist du immer einverstanden oder kommt es des öfteren zu Diskussionen, hast du dich bei "Virus undead" mal durchgesetzt?
Dead L-vis: Diskussionen gibt's nie! Ich liebe die Arbeit mit Peter, er ist ein begnadeter Musiker und Produzent, er ist auch der Erste mit den ich arbeite, wo ich weiss wenn er es etwas sagt, dann hat das Hand und Fuß. Zwischen uns fehlt nur die Gabe, Gedanken zu lesen, dann wären wir eins.



Peter, noch eine kleine Frage zum Ausstieg bei "Fiddlers Green". Könntest du uns dafür Gründe nennen?
Peter: Immer die gleichen Groupies sind langweilig.
Nein im Ernst: Das war nicht mehr meine Musik: es ist an der Zeit, die Sau wirklich rauszulassen. Musikalisch, mein ich!



Ihr spielt beim WGT, wisst ihr schon wo und wann, welche Bedeutung hat dieses Festival für euch?
Peter: Da haben wir als erste Band am 25. Mai auf der Parkbühne die Arschkarte gezogen: Wahrscheinlich verdampfen wir im Sonnenlicht.
Nein im Ernst: es ist genial, dort unser Debut zu geben. Ich bin den Veranstaltern und unserer Plattenfirma wirklich dankbar, daß wir dort spielen dürfen. Es ist eines der wichtigsten Festivals in Deutschland.



Wie würdet ihr einem MTViva Moderator eure Musik beschreiben?
Peter: In den Reviews hat sich jetzt Goth-Metal durchgesetzt.



Um die Frage nach Vorbildern zu umgehen, mit wem würdet ihr gerne mal die Bühne teilen?
Peter: Oh mann, da gibt es viele Bands: NIN, 69 Eyes, Rammstein, Sisters, und und und...




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