dreckig, düster, lebendig

SUN OF SADNESS (Dark/Death Metal)

Dunkler, abwechslungsreicher Metal aus deutschen Landen, der etwas anders als man es oftmals gewohnt ist, kommt von SUN OF SADNESS. Glattgebügelte Produktionen sind nicht ihr Fall, sie klingen lieber "dreckig" und haben sich dazu auch einen passenden Produzenten gesucht. Warum sollte also der Rest der Musik 08/15 sein? Eben, SUN OF SADNESS klingen abei zwar schwierig, aber mit jedem Durchlauf der neuen und dritten Scheibe "Ghost" kommt der Hörer der Sache etwas näher. Die Scheibe wächst und gestaltet sich zu einem interessanten Album, einer eigenwilligen dunklen Musikwelt. Zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt's nachfolgend das ein Frage und Antwort-Spiel zu lesen. www.sunofsadness.de (eller)


->
Review "Ghost" lesen



Ich kenne noch euer Album "Picture" aus dem Jahre 2001. Was hat sich bei euch in der Band seitdem getan?
Am wichtigsten ist wohl das Ereignis, dass Ingo die Band verlassen hat und Mike jetzt an seiner Stelle spielt. Mike hat viel neue Energie und neue Einflüsse in die Band gebracht. Das war genau das, was wir zu der Zeit brauchten. Ich denke, vieles auf der neuen Platte ist erst durch die Einflüsse von Mike entstanden. Ohne ihn wäre "Ghost" nicht so, wie es jetzt ist, und da sind ich und der Rest der Band auch sehr froh drüber.



Wie hat sich aus eurer Sicht eure Musik in den letzten Jahren verändert?
Wie schon gesagt, gibt es durch Mike neue Einflüsse aus dem Rock- und Indie-Bereich. Zudem haben wir versucht, die Stimmung der Lieder noch düsterer zu gestalten. Die Art des Songwritings haben wir aber beibehalten, wie du bestimmt gemerkt hast. "Ghost" erschließt sich dem Hörer nicht unbedingt beim ersten Mal, dafür wird man, je öfter man die Platte hört, immer tiefer in die Songs eintauchen können, ohne dass sie langweilig werden.



Ihr betont bei dem neuen Album, dass es bewußt mit vielen Ecken und Kanten versehen ist, zudem klingt der Sound extra "dreckig". Warum ist das so und was stört euch an einer "klaren, glatten" Produktion?
Wir wollten die Platte einfach lebendiger klingen lassen. Die meisten "klaren, glatten" Produktionen sind soundtechnisch einfach tot. Man könnte es mit dem Sound so beschreiben: "Da wo nur die Sonne scheint, ist meistens Wüste". Und das wollten wir auf keinen Fall.



Ihr habt euch speziell Guido Lucas für die Zusammenarbeit ausgesucht, damit der Sound so schön dreckig klingt. Hat er eure Erwartungen erfüllt?
Ohne jeden Zweifel. Guido ist in seinem Bereich wirklich einzigartig. Wir mögen seine Produktionen und stehen durch die Arbeit im blubox-Studio ohnehin in Kontakt. Somit waren wir uns von Anfang an sicher, zusammen an unseren Soundvorstellungen arbeiten zu können. Es war für uns nur logisch, dass wir mit den neuen Einflüssen einen dreckigeren Sound brauchten und was lag da näher als Deutschlands Indie-Papst zu fragen, wo er bei den Aufnahmen ja eh im Haus war. Guido hat seine Sache auch wirklich klasse gemacht und wir sind ihm da auch sehr dankbar für.



Wie kam es, dass ihr für "Forest" keinen geeigneten Partner gefunden habt und es die Songs dann legal für "lau" zum Runterladen von eurer Page gibt?
Zu der Zeit, als wir "Forest" fertiggestellt hatten, löste sich unser damaliges Label "MOS Records" auf. Somit standen wir erstmal ziemlich plötzlich auf der Straße. Es hat dann einige Zeit gedauert bis sich herausgestellt hat, dass die Labels, die sich für uns interessierten, inakzeptable Vorstellungen von einer Zusammenarbeit hatten. Nach so langer Zeit waren wir uns schnell einig, dass wir nicht noch länger von der Bildfläche verschwinden und wir zudem nicht noch weitere Zeit in ein Remake einer alten Platte investieren wollten. Also haben wir die Platte einfach auf unserer Homepage www.sunofsadness.de zum Download bereitgestellt.



Jetzt hat quasi jemand aus euren Reihen ein eigenes Label gegründet und vermarktet euch. Was versprecht ihr euch von dieser Variante?
Die Vermarktung von "Ghost" läuft nach wie vor über "Sun of Sadness". Daran hat sich im Vergleich zu vorher nichts geändert. Die Gründung des hauseigenen Labels hilft uns bei Bewerbungen, da viele Leute doch anders urteilen, wenn man "unter Vertrag" steht. Warum also nicht einfach den Vorteil nutzen?



Die Reaktionen in den (Internet-)Magazinen sind ja recht positiv ausgefallen. Haben sich die Reviews und der Einsatz von ONGE schon spürbar bei euch bemerkbar gemacht (z.B. in Form von vermehrten Konzertanfragen oder so)?
Nein, bisher hat sich an der Situation nichts geändert. Wir freuen uns natürlich über die positiven Kritiken, aber Reaktionen gab es darauf noch nicht. Über die Reaktion auf "ONGE Records" hingegen können wir uns nicht beschweren.



Wie sehen eure Planungen für den Rest des Jahres aus?
Aktuell werden wir uns auf die CD-Releaseparty vorbereiten und uns darum kümmern, so viel wie möglich live zu spielen, um die Platte zu promoten. Das ist letztendlich das einzige, was einen weiterbringt. Was hilft es einem ständig Songs zu schreiben und diese aufzunehmen, wenn man sie nicht unters Volk bringt? Und das kann man am besten, wenn man möglichst viel live spielt. Außerdem ist es doch das, was am meisten Spaß macht.
Nach den Promo-Konzerten wird es dann noch mal einige Veränderungen geben, da unser Sänger Martin uns verlassen wird. Man kann also gespannt sein, was für neue Einflüsse in die Band kommen und wie es mit "Sun of Sadness" weitergeht.




Startseite