Winter und Krieg

CATAMENIA (Black/Dark Metal)
O.J. Mustonen (Vocals) - Riku Hopeakoski (Lead Guitar) - Ari Nissilä (Rhythm Guitar, Backing Vocals) - Veikko Jumisko (Drums) - Tero Nevala (Keyboards) - Mikko Hepo-oja (Bass)


Auch wenn mir das aktuelle Album der Finnen nicht ganz so gut gefällt wie ihre Werke davor, halten Catamenia schon seit ein paar Jahren einen sehr hohen Level mit ihrem Black/Dark Metal Stil. Schnelle Songs mit vielen einprägsamen Melodien und dunkler Atmosphäre sind ihr Markenzeichen. Und Keyboard muss man mögen, sonst wird man kein Freund der Finnen, die schon seit Jahren über Massacre Records ihr Unwesen vertreiben. Mehr über die untypischerweise sehr redseeligen Finnen erfahrt ihr nun nachfolgend. (eller)


-> Review "Winternight Tragedies" lesen


Discography:
1998 Halls Of Frozen North
1999 Morning Crimson
1999 Catamenia Shape Edition
2000 Eternal Winter's Prophecy
2002 Eskhata
2003 Chaos Born
2005 Winternight Tragedies


Ihr habt einen neuen Sänger und einen neuen Bassisten in der Band. Warum kam es dazu und wie schwierig war es eigentlich, einen geeigneten Sänger für eure Musik zu finden?
Riku: Das ist richtig. Ari kann das wohl am besten beantworten, ich nehme dann gleich mal eine Auszeit bei dieser Frage, hehe.
Ari: Als Mika und Timo nach Helsinki gezogen sind, hat es sich so entwickelt. Die Distanz zwischen ihnen und uns war einfach zu groß. Wir wollten ein neues Album machen und die Jungs waren zu wenig bei den Proben und konnten so nicht mithalten. Zuerst haben wir dann Mika eine Chance gegeben, den Gesang zu machen, aber das Resultat war nicht zufriedenstellend, und so blieb nur eine Entscheidung. Neue Musiker für Catamenia zu finden war eigentlich einfach. Mikko, unser neuer Bassist, hat in Riku's und meinem Projekt Unwrap gespielt, daher kannten wir sein Talent und seine Fähigkeiten. Unser Drummer und unser Keyboarder kannten dann Ole, unsere jetzigen neuen Sänger, von ihrer früheren Band Dorotha, also haben wir ihn ausprobiert. Und es hat funktioniert. Ole hat sehr gute Arbeit auf "Winternight Tragedies" geleistet und ist nun ein volles Catamenia Mitglied.


Wenn ich das richtig höre, habt ihr mehr cleane Vocals auf der neuen Scheibe als auf den Vorgängern. Kommt das durch euren neue Sänger?
Ari: Ja, es gibt mehr cleane Vocals, aber das hat nichts mit Ole zu tun. Wir haben zwei großartige Stimmen dafür gefunden, unseren Produzent Kakke Vähäkuopus und Tero's Verlobte Heidi Sainio.
Riku: Und ein weiterer Grund ist, dass cleane Vocals auch perfekt zu unserem Sound passen. Wir wußten, dass es ein paar Stellen gibt, die clean gesungen werden sollte. Im Studio haben wir dann noch mehr ausprobiert und gemerkt, dass es funktioniert.


Und klingt am Ende alles auf "Winternight tragedies" so wir ihr das gewollte habt? Oder gab es Sachen, die ihr nicht ausprobieren konntet?
Riku: Es klingt genau so, wie wir es wollten. Wieder einmal hat unser Produzent Kakke einen großartigen Job gemacht, so einen phantastischen Sound auf das Album zu bringen. Nun können wir uns auf kleine Dinge konzentrieren, die wir bemerkt haben, nachdem das Album fertig war.
Ari: Meiner Meinung nach ist "Winternight tragedies" genau das, was wir uns vorgestellt haben. Es gibt nichts, was wir anders machen würden. Es war eine so großartige Atmosphäre während der Aufnahmen, das alles einfach perfekt gelaufen ist.


Wo nehmt ihr die Ideen für eure Texte her?
Ari: Meine Texte tauchen als eine Idee auf und wachsen dann zu einer vollen Geschichte. Natürlich übt die nordische Landschaft und der Winter großen Einfluss aus. Dieses Mal haben Riku und ich unsere Texte an Finnlands Winterkriege angelehnt ("Verikansa" und "Perintö Pohjolan") und die anderen Songs folgen dem selben dünnen roten Faden.
Riku: Sie tauchen einfach in meinem Kopf auf, meistens wenn man dann gerade etwas macht, wobei man nicht nebenbei schreiben kann, hehe. Es macht keinen Sinn, sich hinzusetzen, und mit dem Texteschreiben zu beginnen. Das ist meine Meinung. Ich habe es ein paar Mal ausprobiert und nur weil ich es dann musste. Aber das klappt nicht so gut auf diesem Weg, mein Kopf ist dann irgendwie leer.


Warum habt ihr einen Satyricon Song gecovert?
Ari: Es ist ein verdammt guter Song und past genau zu unserem Stil. Wir haben ihn im Proberaum gespielt und fanden, dass der gut zu Catamenia passt und wollten ihn dann auch auf dem Album haben.
Riku: Und wir dachten erst, wir spielen ihn nur bei Liveauftritten. Aber als Ari sagte, er passt einfach perfekt zu uns, besonders zu der Atmosphäre auf "Winternight Tragedies", haben wir ihn mit drauf gepackt.


Hattet ihr über die Jahre eigentlich mal Probleme mit der (Black) Metal Szene wegen eures Vertrages bei einem größeren Label wie Massacre Records? Sowas wird ja gerne als "untrue" bezeichnet.
Riku: Nein, ich denke nicht. Oder ich habe davon nichts mitbekommen. Meiner Meinung nach würde ich zurückblickend sagen, dass es immer gut ist, wenn Metal Bands die Chance haben, eine Rolle bei einer größeren Plattenfirma zu spielen. Gibt es einen besseren Weg, um (Black) Metal Musik zu verbreiten? Ich denke nicht. Natürlich gibt es immer ein paar Leute, die denken, (Black) Metal sollte Underground Musik bleiben. Es ist ihre Meinung und ich respektiere das. Aber persönlich denke ich, dass Metal nicht nur ein Teil des Untergrunds sein sollte.
Ari: Nun, Massacre hat das Potential in Catamenia gesehen und es ist natürlich großartig für uns, bei einem größeren Label einen Vertrag zu haben.


"Winternight tragedies" ist euer sechstes Album. Welches war das wichtigste für Catamenia?
Riku: Für mich war das Debütalbum "Halls of Frozen North" das wichtigste. Das war ein Traum, den ich als hatte, als ich jünger war. Ein Album aufnehmen und veröffentlichen. Ich machte mir keine Gedanken, ob es erfolgreich würde oder nur ein einziges Album bleiben wird. Ich wollte nur eine eigene Scheibe haben. Aber für Catamenia ist das neue Album das wichtigste, denke ich.
Ari: Ich denke, dass das neue Album das wichtigste ist, denn es ist das beste Catamenia Album und zeigt die neue Ausrichtung und was Catamenia mit dem neuen Line-up zu leisten im Stande ist.


Was sind eure Pläne für die Zkunft? Weitere sechs Alben schreiben? Werden wir euch live sehen, z.B. in Deutschland?
Riku: Es wird auf jeden Fall ein siebtes Album für Catamenia geben, mehr kann man jetzt noch nicht sagen, aber wir hoffen, dass wir das alles noch länger fortsetzen können. Und es sieht so aus, als würden wir auch die Bühnen in Deutschland betreten, aber ich möchte noch nichts verraten, bevor noch nicht fest ist. Aber es gab mit Massacre Gespräche darüber.
Ari: Natürlich wollen wir weiter Musik machen und hoffen, so viele Touren wie möglich zu absolvieren, auch in Deutschland. Eine Mini-Europatour steht schon fest, aber wir wollen noch mehr Livegigs in Europa machen, um zu zeigen, was Catamenia auf der Bühne bringen. Und dadurch hoffen wir, dass sich auch dafür neue Türen öffnen, um noch mehr Touren spielen zu können.


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