WHISPERS IN THE SHADOW "November" (M.O.S.) Gestern traf ich einen ganz in schwarz gewandeten Menschen und fragte ihn nach der Uhrzeit. Er antwortete nur "1983". Etwas genervt reagierte ich mit:"Natürlich, und Herbst ist es auch". Ein kühles Ja ließ mich an seinen Verstand zweifeln. Als ich mich abwenden wollte ,stopfte er mir seine Kopfhörerwatte ins Ohr und ich begann zu begreifen. Bei den ersten Tönen vergaß ich die Umgebung, zu gebannt hörte ich auf die düstere, depressive Musik von W.i.t.S. Sie haben mit Sicherheit die ersten Cure LP's zu Hause, und mit der nun vorliegenden zweiten CD befinden sie sich auf dem Gipfel ihres Schaffens, besonders hervorzuheben ist der Gesang von Ashley Dayour, der nicht mehr wie auf dem Vorgänger "Laudanum", krampfhaft einen Robert Smith zu immitieren versucht, sondern seinen eigenen Stil entwickelt hat und damit der ganzen Gruppe zur Eigenständigkeit verholfen hat. Songs wie "Train", "A Song for the Radio" und "The Stars" sind Perlen, die aus einer längst vergessenen Zeit zu stammen scheinen. Perlende Gitarren und schwebende Kayboardteppiche erzeugen eine Endzeitromantik, und man fühlt sich in die Jahreszeit versetzt, wo der Herbst dem Winter das Regime überläßt. Noch sichtlich mitgenommen übergab ich die Kopfhörer und dankte den Schwarzen für eine Reise in die Vergangenheit. (andreas) |