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UNTOTEN "The Look of Blasphemie" (Gothic)
(sonic melade)

Auf ihrem mittlerweile sechsten Album überzeugen die Untoten erneut mit einer ganz eigenen Art des Gothic. Die fast lieblichen Melodien besitzen neben Darkness ein gehöriges Maß an Pop Appeal. Während der Vorgänger noch mit straighten Rock die Gehörgänge der schwarzen Seelen erfreute, geht man dieses mal wesentlich verspielter an die Sache. Der naiv, kindliche Gesang von Greta Csatlos verbreitet einen Hauch von Kinderliedern. Der düstere Grundton und die getragene Atmosphäre in Verbindung mit umschmeichelnder Wärme erzeugen ein Hörgenuß der besonderen Art. Die Einbindung von Klischees und schwarzer Kunst, sowie ein Faible für ausschweifende, fast kitschige Arrangements stößt bei vielen Kritikern auf wenig Gegenliebe. Für mich ist gerade diese Polarisierung das Besondere an der Musik der Untoten. So schafft man es sich aus dem Sumpf des Einheitsbreis emporzuheben, um zu beobachten wie der Hörer das Rätsel ihrer Musik zu lösen versucht. In "summerlove" gelingt es der Band geschickt zwischen Death Rock und melodischen Wave eine Brücke zu schlagen. "My lover is a ghost" klingt wie eine abgedrehte Ballade, welche durch den lasziven Gesang für Gänsehaut sorgt. Ein Hauch der 80er umweht "Why do bats fall in Love". Die Melodie erinnert mich igendwie an "London calling" von The Clash. Der gehauchte Gesang im ruhig dahin gleitenden "catnip" verführt zu sexuellen Handlungen am eigenen Körper. Der Titelsong läßt die besten Momente des Wave Pop aufleben. Ein Album voller harmonischer Emotion, verwegener Interpretation schwarzer Musik und liebevollen Klängen. Viel zu Schade für die "Lebenden" dieser Welt. (andreas)


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