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Nach der CD "Deep Cuts 1", die sich mit den ersten fünf Alben beschäftigt hat und ein Pflichtkauf für jeden Menschen auf dem Erdball darstellt, gibt es jetzt die zweite Folge der Serie. "Deep Cuts" will den Hörern die Songs nahebringen, die ihr nicht schon auf den unzähligen Best ofs zu hören bekommt. Die Idee ist komplett richtig, denn, wie ich schon im Review zur ersten CD sagte, sind QUEEN weit mehr als eine Top Ten-Band. Das grandiose Album "News of the World" (1977) glänzt mit dem härtesten QUEEN-Song "Sheer Heart Attack" und den wirklich starken Songs "It's late" und "Spread your Wings", die mich immer etwas an SAVATAGE erinnern, weil das Piano und die Epik sicherlich ähnlich sind und "Sleeping on the Sidewalk". Das 1978er Album "Jazz" hingegen läutet die Abkehr vom klassischen Rock ein. Natürlich gibt es auf dem Album immer noch Hammersongs zu hören und "Don't stop me now" wird immer eines der geilsten Lieder aller Zeiten bleiben, aber die hier vertretenen Songs verdienen das Prädikat "gut", nicht mehr und nicht weniger. Diese Songs sind "Mustapha", "Dead on time", "Jealousy". Das nächste Album in der QUEEN-Historie ist das letzte Aufbäumen des Rock'n'Roll: "The Game": Hits wie "Crazy little things called love" oder "Another one bites the dust" kennt wirklich jeder, aber "Dragon Attack" (naja) und das schöne "Sail away sweet sister" dürften nicht so bekannt sein. Warum aber "Rock it (Prime Jive)" niemals zu wirklich Ehren gekommen ist, weiß ich nicht. Hört euch die von Freddie Mercury mit unbändiger Inbrunst gesungene Zeile "When I hear that rock and roll, it gets down to my soul, when it's real Rock and Roll" an! Klarer und perfekter kann man es nicht bringen! Lebensmotto, motherfuckers. Dass man allerdings mit dem Album in den 80er Jahren abgekommen ist, beweist der beschissene Drumsound. Was ich an den Achtziger wirklich verabscheue, ist der künstliche Klang. Hört euch mal BRUCE SPRINGSTEENs "Born in the USA" an: toller Song, aber wenn man die warmen Produktionen der 60er und 70er mochte, muss man bei dem künstlichen Trommelsound doch Ohrenkrebs kriegen. Aber ich schweife ab... Dass der Soundtrack zum Science Fiction-Hit "Flash Gordon" weniger in die Kategorie "Hit-Album", als vielmehr "Experiment" eingestuft werden sollte, ist sicherlich bekannt und auch beim mutigsten zehnten Durchhören findet man keinen Hit, außer "Flash", aber ich glaube, den hat man sich über die Jahrzehnte einfach schöngehört. Naja und dem Zeitgeist wurde auf dem Album "Hot Space" 1982 gefrönt. Discosounds, Tanzmusik und für Rocker eher uninteressant. Die Neuauflagen der vollständigen Alben kommen wieder mit Bonustracks, allerdings ist das mengenmäßig eingegrenzt, denn es gibt fünf (bzw. sechs Tracks bei "Flash") extra. Wer aber den Sound aufpoliert haben und sich die alternativen Versionen geben möchte, kann zuschlagen. Fazit: Aufgrund der musikalischen Veränderungen ist diese Compilation deutlich anfälliger gegen den individuellen Geschmack der Hörer und auch die Songs schätze ich persönlich nicht ganz so stark ein, wie auf der ersten Zusammenstellung. Wer dennoch mal neben den üblichen "Greatest Hits"-Samplern in das QUEEN-Universum eintauchen, aber keine kompletten CDs kaufen möchte, ist mit "Deep Cuts 2" gut beraten. (chris) |
QUEEN"Deep Cuts 2 (1977-1982)"(Rock) Wertung: Gut VÖ: 24.06.2011 Label: Island Records Webseite: www.queenonline.com |
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