| WITCHCURSE "Heavy Metal Poison" (Heavy Metal) |
| (Inferno Records) Es wäre sooo einfach, diesen Silberling monumental zu verreißen. Die Songs sind bestenfalls einfallslos und ähneln sich wie eine Killerniete der anderen, die Gitarren beherrschen die Twinlead-Melodien der Vorbilder IRON MAIDEN eher leidlich und der Gesang ist das schrägste, was mir in der letzten Zeit untergekommen ist (außer an Silvester, da haben wir auf unserer Tarantino-Party "Singstar" gespielt). Das Timing des Gesangs ist denkbar schlecht und bei "Demolition Derby" quetscht man auf Teufel-komm-raus noch ein paar Worte in die Zeile, aber das klingt echt nicht schön. Von dem Akzent möchte ich nicht sprechen, denn ich bin Verfechter des Akzents, wenn ich mich schon abmühe und eine andere Sprache als die meiner Mutter benutze. Was aber sicherlich viele von euch anders sehen mögen, wenn man sich anschickt, eine Platte zu veröffentlichen. Wäre dieser Silberling der Qualitätsstandard des Heavy Metal in den frühen Achtziger gewesen, ich schwöre euch, es hätte den Heavy Metal im Allgemeinen nicht länger als 4 Wochen gegeben. Andererseits spiegelt es auch die Attitüde wider, die den Metal auszeichnet. Kompromisslos hinter dem stehen, was man macht, auch wenn es Stockschläge von allen Seiten hagelt. Und so vergeht man sich an IRON MAIDEN, TWISTED SISTER oder auch MANOWAR und bringt mit "I don't want to grow up" ein bißchen RAMONES ins Spiel, wobei es sich aber nicht um einen Coversong des TOM WAITS-Covers. Oder es es ist die schlechteste Coverversion aller Zeiten. Wer weiß das schon? Possessed, Stinky, Necro und Paul jedenfalls haben sich mit diesem Ding in die Bundesliga von Bela B's "Schäbi-Metal-Sammlung" geatombombt und auch wenn eure Solidarität dem bankrotten Griechenland gehört, überlegt euch, ob ihr euer sauer verdientes Geld hier investiert. Für die Attitüde und den Spirit gebe ich volle Punktzahl, für die Mucke etwas weniger. Und um mit den Worten meines Lieblingssongs zu schließen: "Häwi Mättl Kaaahmiehkasi - Ranning frieh" (chris) |