VANBARGEN "Get Wild" (Rock'n'Roll)
(Eigenproduktion)

Es ist immer überraschend, wie die ersten Eindrücke täuschen können. Das Cover der VANBARGEN-CD macht mich nicht wirklich an und der Promozettel spricht als Genre von "Rock", was nicht die beste Bezeichnung ist, wenn man zuletzt so bekackte Rock-Platten wie TRACENINE oder MAXXWELL gehört hat. Also wird das gute Stück erst mal verschoben. Irgendwann passt es in den Besprechungsplan rein und hat auch nur drei Tracks, da kann es ja nicht allzu lange dauern, also rein in den Player und aufs Schlimmste vorbereitet.

Tja, am Arsch, liebe Mitleser! PETER PAN SPEEDROCK haben mich auf diversen Festivals dermaßen begeistert, dass ich von Null auf Hundert zum Fan der Holländer geworden bin, aber warum schreibe ich diesen Exkurs im VANBARGEN-Review? Weil die Mucke von VANBARGEN ähnlich klingt, wie die von PETER PAN SPEEDROCK, also MOTÖRHEAD auf Adrenalin, dazu eine ordentliche Portion Rotz und melodischen Punkanteil und fertig sind die (leider nur) drei Songs.

"Get Wild" eröffnet den Reigen, rockt und rollt wie Hölle und macht einfach nur Spaß. "Spider Town" hat einen coolen Zombie-Text, verbunden mit dem melodischsten Refrain der Scheibe zu bieten, was für einen geilen Gegenpol sorgt und "Spontaneous Decomposition" beginnt ruhig, man denkt sofort "Aha! Jetzt kommt die Schmuseballade", aber schon wieder Arschlecken. Nach kurzem Intro wird wieder fett aufgedreht und Vollgas gegeben. Mich machen die Tracks jedenfalls voll an und ich würde mich über "mehr" doch sehr freuen. Schnörkellos und geradeaus, so soll es sein. Checkt unbedingt www.myspace.com/vanbargen an!

Übrigens ist Florian von Bargen der Bruder von Ascan von Bargen, der u.a. die gelungene Hörspiel-Krimiserie DARK TRACE verantwortlich ist und auch in Florians anderer Band RIOTS aktiv war oder ist, das weiß ich nicht so genau. Kreativität liegt also in der Familie. (chris)


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