RAVEN "One Last Time" (Modern Goth Rock)
(Purple Rose Records)

OK, ich sehe ein, dass man in der heutigen Zeit Genres nicht neu erfinden kann, aber muß man dann derart brachial in die Kiste des Goth Rocks greifen und das Herausgeholte dann karikieren und dann mit einem euphorischen Beipackzettel Gruftie-Kinder verarschen? RAVEN könnte allenfalls als Epitaph auf dem Grabstein des Goth Rocks ein berechtigtes Dasein tristen. Der verzweifelte Versuch gradlinigen Rock mit Growls und seltsam anmutenden Industrial Einflüssen zu kombinieren ist gescheitert. Die Stimme ist zwar keine verfehlte Stimmband OP, aber sie gehört eher als Elvis Imitator in die Eröffnung eines neuen Supermarktes als auf CD, da können die Growls auch richtig schön und wirkungsvoll erschrecken. Der hochmelodische Opener "Firelies" kommt als perfektes Demo von To die for herüber. "self Denial" bedient ganz leicht dem Rock, wie es Marylin Manson verkörperte, während der Titelsong wieder etwas in die langweilige Schiene des modernen Goth Rocks abdriftet. Es handelt sich hier um eine fünf Track EP, welche wohl als Appetithappen dienen soll. Einzig freudige Gesichter könnte man bei Erfindern der neuen Goth Rock Diät finden. (andreas)


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