BLÓÐTRÚ "The Death of the Spirit" (Black Metal)
(Det Germanske Folket)

Ein erster Blick auf den Promozettel und mir kommt gleich der Gedanke, "Nicht noch ein Soloprojekt". Die in Dänemark stationierte Black Metal Formation BLODTRU ist nämlich ein weiteres von unzähligen Einmannprojekten. Dass es sich dabei dann auch noch um ein Black Metal Projekt handelt, macht die Sache auch nicht gerade besser, denn in letzter Zeit wurden so viele halbfertige Einzelleistungen aus diesem Sektor veröffentlicht, dass man als Rezensent echt irgendwann die Schnauze voll hat.

Aber bei mir kriegt jeder seine Chance und so auch dieser Herr, dessen Album "The Death of the Spirit" gleich Klischee typisch mit dem Intro "Christus Christus Leave My People Alone" seine Antihaltung gegen das Christentum deutlich macht. Dass diese Umdichtung von "Lord, let my people go" nicht gerade sonderlich kreativ ist, scheint den Dänen nicht zu stören. Genauso wenig scheint ihn zu stören, dass die ersten beiden richtigen Songs der Platte sich vom Riffing her fast gar nicht unterscheiden lassen. O.k., das Anfangsriff von "The Wrath of Tiwaz" ist gut, aber auch nicht so gut, dass es für zwei Songs reicht, schon gar nicht, wenn eben genannter Song, dank seiner Länge von über neun Minuten, jegliches Pulver verschossen hat. Da kann dann auch der wirklich gute Song "Oh Germany Must We Wither" nicht mehr viel reißen.

BLÓÐTRÚ bleiben leider viel zu lange in der Mittelmäßigkeit, wodurch die streckenweise guten Passagen untergehen. Für den einen oder anderen Schwarzmetaller dürfte die Platte dennoch etwas hergeben, schließlich bekommt man hier ein durchaus akzeptables Old-School-Black-Metal-Album geboten. Es fehlen halt nur die gewissen Höhepunkte, dafür sind die rotzigen Black'n'Roll Einflüsse relativ gelungen. Also es steckt zumindest Potenzial in diesem Projekt. (soul)


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