AMARTIA "Marionette" (Atmo Prog Rock)
(Manitou Music)

Die deutsch-französische Combo legt ihr Zweitwerk vor. Zu hören gibt es atmosphärisch dicht gestaffelten Rock, der zuweilen auch ambiente Züge aufweist. Die Songs sind galante, ruhige Versatzstücke, die zuweilen ("Desert") auch Bezüge bis zurück in die 70er aufweisen. Der weibliche Gesang ist kristallklar und erzeugt in ihren warm-verruchten Momenten Gänsehautatmosphärische. Die langsam dahingleitenden Stücke besitzen im Songwriting eine gewisse Leichtigkeit, was dem Hörer die gestaltete Musik leicht zugänglich macht. Die progressiven Parts sind dezent gesetzt, die Experimentierfreunde ist beschränkt auf kleine Nuancen und wirkt dabei immer unterstützend. Das Gesamtbild erscheint wohlig warm, die Melodie ist gefühlvoll bis romantisch besetzt. Die Gitarren werden in reichlich Moll gepackt und haben in ihrer Langatmigkeit dezente Doom Inspirationen. Ein Manko, was sich quasi durch das gesamte Werk windet, ist die Disharmonie in der musikalischen und gesanglichen Melodie. Da scheint einiges nicht im Einklang zu laufen. Die elektronische Facette in "surprendo-mori" wirkt mir zu aufgesetzt, die hart geschlagenen Saiten passen wiederum nicht zum hellen Gesang der im übrigen in drei Sprachen dargeboten wird. Darunter bei "Revolution der Marionette" auch Deutsch. Der Song beherbergt im Mittel gar Musical Bezüge. "Lost" ist eine wunderschöne Piano-Ballade im Stile von Tori Amos.
Insgesamt ein ambitioniertes Album, welches nicht immer vom göttlichen Songwriting beherrscht scheint und zuweilen an The Gathering erinnert. Allerdings mit einigen Längen und Schwächen. (andreas)


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