MONOBLOCK "KinderAugenBlicke" (Gothic Metal)
(FNR/ RADAR Music)

Die mittlerweile siebenköpfige Band existiert seit 1998 und "KinderAugenBlicke" ist ihr viertes in Eigenregie erschienenes Werk. Aufgrund ausladender Arrangements und einem schrägen Songwriting ist die Band schwer einzuordnen. Das gelungene Durcheinander erinnert zuerst an Adversus, der weibliche Gesang könnte dann einen Bezug zu Elis herstellen, in Verbindung mit der markanten, leicht abgedrehten männlichen Stimme könnte man von einer Metal-Ausgabe von L'ame Immortelle sprechen.
Insgesamt spielen die Jungs und Mädels aber eine sehr eigen(artige) Art des Goth Metals. Die komplexen Songstrukturen sind durchsät von Breaks, Stil- und Tempiwechseln, was das Zuhören nicht immer einfach macht. "Kindertraum" z.B. macht die Sache aufgrund des eindringlichen Refrains da schon einfacher. Der Bombast unterschleicht sich eher unaufdringlich in die harmonische Härte. Nicht nur hier werden die Keys etwas ruppig den Saiten entgegengesetzt, die sich trocken und hart mit den beiden Stimmen um die Vorherrschaft streiten. Mit "heller noch..." erklingt eine wunderschön tragende Ballade, welche für das Finale ein paar Überraschungen bereit hält und die wilde Pforte fürs extreme "Rattenspiel" öffnet.
Mittelpunkt des Werkes ist das dreigeeilte Titellied, welches die Formate Ruhe, Sturm, Traurigkeit und Eleganz perfekt in eine Paarungszeremonie verfrachtet. Für das folgende "Mein Freund, der Traum (ist Tod)" stand wohl Alexandra's "Mein Freund der Baum" Pate, auch wenn es sich hier nicht um ein Cover handelt. Titel und der Satz in der ersten Strophe ("er starb im Morgengrauen") lassen darauf schliessen. Textlich gibt es zwar ein paar Ausrutscher, welche in der Gesamtheit aber nicht ins Gewicht fallen. Ein wildes, teils rohes Ungestüm, dessen Melancholie einer langsam schleichenden Eruption gleicht. www.monoblock-gothic-metal.de (andreas)


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