V.A. "return to light 2" (Dark Wave/Electro Wave)
(Bright Light Records)

Angesichts der Gesellschaftspolitisch-korrekten mitgelieferten Sampler in jeglicher Musikzeitschrift haben es derartige VÖ's natürlich schwer. Und endlos die Szene daran zu erinnern, das ihr geliebtes Dunkelreich weitab von Charts entstanden ist, wäre im Endeffekt ein leerer Gedankenkampf. Bright Light veröffentlicht den zweiten Sampler und der glänzt nicht mit gehypten Perlen, sondern mit ungeschliffenen Rohdiamanten.
Artistic Sound: Elektronisch paart sich die Musik mit einem dunklen weiblichen Gesang.
Heirstyle: Die Band lehnt sich an die elektronische Einfachheit der frühen 80er und vermengt sie mit modernen Strukturen und soundtrackartigen Soundkreationen.
Diodati: Das Klavier als verquere Düstersonate. Eingesprungen dunkler, männlicher Erzählgesang.
Onexon: Wunderschöner Wave in alter Tradition mit hallenden Gesang. Durch die Drums bedrückend instrumentiert. Melancholie stirbt in Herrlichkeit.
Opfer der Angst: ein schwachsinniger Name, dessen minimalistisch angehauchter Wave auch aufgrund der Texte überzeugt. Die "Faith" von Cure scheint der Band ebenso bekannt wie die "Reptile House".
Sharon Next: Diese Band gehört zu besten dunklen Synth Pop Bands, welche wir zur Zeit haben.
Davos: Klasse Song, musikalisch siehe "Sharon Next".
The Dark unspoken: EBM der 80er Schule. Aggresso Gesang, verspielt romantische Songs mit druckvoller Elektronik fabriziert.
Stereootion: Brachialer Industrial Metal voller Sample-Orgien. Schwer zugänglich.
Shadow Minds: dieser Song in Clubs lässt das Volk zucken. Die betörende Melodie fesselt aber auch im heimischen Gezimmer.
Eisenherz: Die brachiale Saitenorgie gepaart mit lieblichen Keyboard. Zwischendrin eine kleines düsteres Musical inszenierend.
Explizit Einsam: Der Gesang rezitierend und von sanftmütiger Elektronik begleitet. Die Band existiert seit ewiger Zeit und dieser Song gehört nicht zum Besten von Alexander.
D'Woolve: Ein Solo-Künstler, der im Endeffekt froh sein kann, auf dieser Compilation gelandet zu sein.
Das Über-Ich: NDW im Freud'schen Gewand mit Comic Gesang.
Rebentisch: Sven mal ganz anders. Der Gesang im Rhythmus der Musik, die ansonsten meist herrschende Melancholie wird einer fast positiven Soundführung geopfert. Unterschwellig eine Kirmes Melodie gepaart mit druckvollen Klängen, welche importiert aus den 80ern scheinen. Ein liebgewonnener Musiker, der hoffentlich nicht beleidigt den Ärzte Vergleich sofort negiert.

Dieser Sampler ist wichtig. Wichtig, wenn man wieder lernen will. Lernen, Musik zu hören, lernen eine Meinung zu bilden. Packt euch selbst an die Nase und geht in euch, wann habt ihr versucht dem Diktat der Presse zu entgehen? Wann habt ihr versucht, einer ungehypten Musik eine Chance zu geben. Ihr könnt alles nachholen.
Infos:
www.rebentisch.de
www.sharonnext.com
www.bright-light-records.de
(andreas)


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