UNTO ASHES "Grave blessings" (Psychedelic Dark Wave)
(Kalinkaland)

Mit ihrem aktuellen Album haben sich die Amerikaner noch weiter wegentwickelt von normalen Hörgewohnheiten und ein schwieriges Album veröffentlicht. Warum schwierig? Weil die Melodie nicht zur tragenden Säule wird, sondern man Malergleich ein expressionistisches Gemälde erzeugt, welches für die einen blassfarben, für die anderen viel zu bunt gepinselt wurde. Die bedrückenden Soundcollagen verfeinern jeden LSD Rausch, aber sie bieten auch einen Einblick in den Flashback. Neofolkig angehaucht bietet man eine tief depressive Musik, welche sich puristisch aus den Boxen schleicht. Die Schönheit des männlich-weiblichen Wechselgesang wird von bedrückenden Sounds begleitet. Mit welcher Vehemenz man die Schwermütig in jeden Song heraufbeschwört, erinnert phasenweise an Rosa Crux, auch wenn die Franzosen komplett andere Musik machen. Ein ruhiges, im Mark verspieltes, dennoch direktes Werk. Mit ihren klassischen Instrumenten vergeht sich die Band dann an einen Klassiker von The Cure ("drowning man"). Hätten sie es nie getan, denn hier offenbaren sie Schwächen, welche sie ansonsten geschickt verstecken. Kein schlechtes Album, aber man erreicht nie die Qualität des Debüts. Es ist keine Weiterentwicklung erkennbar. Ein pubertierender Output, der sich erstmals mit Pickeln im Spiegelbild auseinandersetzen muß. (andreas)


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