ELUSIVE "the great silence" (Goth Rock)
(Pandaimonium)

Elusive verbinden auf ihrem grandiosen Zweitwerk eingängige Melodielinien der Marke The Mission mit spannungsgeladenem Songwriting, welches ein wenig an das selbstbetitelte Album der Fields of the Nephilim erinnert, lassen treibenden Goth Rock im alten Geist der Sisters aufleben und veredeln das Ganze mit einer ganz eigenen Art von Rotwein-Melancholie. Ein leidender Gesang durchbricht mit dezenter Traurigkeit belegten Stimmbändern die atmosphärisch dichten Kompositionen, welche sich durch Staub, Mehl und Nebel ziehen. Man spürt förmlich die Liebe zu harmonischen Melodien aus den Boxen dringen. Kontinuierlich verfolgt man dabei einen nostalgischen Weg, jede moderne Abzweigung wird lächelnd honoriert und trotz kommerziell interessanter Pforten nicht weiter beachtet. Dass dieser geradlinige Weg ein steiniger Pfad ist, dafür sorgen dann Mitarbeiter vom Orkus. Aber wollen wir uns mal nicht mit Viva-sozialisierten Ohren und "Goth Rock ist Tod"- Rufen auseinandersetzen.
Die Norweger schwanken zwischen straighten Goth Rock Songs, wie der treibende Opener "ride" und melancholisch fließenden Wave Rock, wie das von einer Akustik Gitarre begleitete "lost in the rain". Dass man die 80er nicht nur aus dem depressiven Blickwinkel heraus verfolgte, dafür stehen betörende Refrains, die in ihrer Eingängigkeit und mit ihrem Ohrwurmcharakter Wave Pop Züge aufweisen. Textlich malt das Trio erneut ein apokalyptisches Szenario, dessen Hoffnungsschimmer einer verwelkten Rose kurz vor der Asphaltierung gleicht. (andreas)

Zum Schluß ein kleiner Hinweis: Wie die großen Heroen der 80er meidet das Trio das Etikett Goth Rock wie der Teufel das Weihwasser, einigen wir uns also auf dunklen, mal melancholischen, mal treibenden, mal atmosphärischen Rock. Obwohl, "in the great silence" ist ein wirklich klasse Goth Rock Album :-) .


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