ELANE "The fire of Glenvore" (Fantasy Folk/Heavenly Voice Pop)
(Kalinkaland)

Als ich den Morgenspaziergang durch den nebelverhangenen Wald beendete, erwachte ich mitten im Chaos der eigenen vier Wände und glitt tranceartig auf den CD-Player zu, um erneut die CD zu starten und dann war ich wieder dort, weit weg, tief in Träumen versunken.

Leichtfüßig wandelt eine liebliche Stimme in betörender Manier auf einer sanftmütigen Welle voller tiefgreifender Emotionen. Dezent gesetzte Tonagen wiegen dich in Sicherheit. Das Ohr wird zu Mutters Schoß. Diese Musik nur als wunderschön zu bezeichnen, würde ihr nicht gerecht werden. "Elane" ist ein akustisches Schaumbad am Ende eines stressvollen Tages. Es umhüllt dich, gibt dir Geborgenheit, es weckt Sehnsüchte, um sie dann auch direkt zu erfüllen. Ein warmer musikalischer Regen, deren Gesang akzentuiert an Candice Night erinnert, während man musikalisch eine gelungene Mischung aus Fantasy-Soundtrack und minimalistischer Eleganz offenbart. Kleine Trolle verstecken sich düsternd hinter Bäumen, während die Elfen ihren Tanz aufführen. Theatralische Intros verführen zum Kosten an verbotenen Früchten, sanftmütig wird man auf die Gefahr hingewiesen. Während der Liebreiz sich über die Gänsehaut legt, gelingt es mit "come to the Sea", einen Dark Folk Track zu zelebrieren, der auch mal verspielt bedrückend die Nerven aufhorchen lässt. Dazwischen immer wieder fast poppige Töne, allerdings mit einer Faszination dargeboten, welche sich wundervoll glänzend auf einem atmosphärischen Teppich ausbreitet. Beim Hören dieser CD muß Darwin seine Evolutionstheorie auch auf Instrumente ausdehnen. Wie die Akustik-Gitarre gestreichelt wird, wie die Violine weint, wie allein das Spielen mit Instrumenten Emotionen und Gefühle erzeugt ist atemberaubend. Dass die Eleganz des weiblichen Gesangs die Atmung nicht wieder einsetzen lässt macht dieses Debüt vollkommen. (andreas)