REVEREND BIZARRE "Slice Of Doom" (Doom Metal) (psychedoomelic Records) Die Finnen haben ihr Album gleich mit Doom Metal überschrieben, so scheint es in lilanen Lettern vom Debüt. Nach einem noch heavigen Intro vergräbt sich die Band in einem Grab, lässt Sprachsamplemässig Edgar Allen Poe ertönen, könnte natürlich auch der typische Vertreter der satanistischen Verse sein. Zeitlupenartig erheben sich die Riffs aus dem feuchten Grab, und diese Zeitlupe ist nicht eine kurzfristige Verlangsamung einer Szene wie aus dem Fußball bekannt, es ist eine Orgie der Langsamkeit. Die Monotonie durchschneidet ein Sänger, der leidet. Sein Leid lädt er vokalistisch nicht in Wut nach aussen, er lebt das Leid und brüstet sich auf der Folterbank der Verzweiflung. Die düster Friedhofsatmosphäre ist nicht unbedingt neuen Leichenkellern entsprungen, sondern beherbergt die zwei Versionen ihrer Debüt CD. "Strange horizon" ist dabei überraschen eingängig produziert, die Dunkelheit wird mit 70er Facetten angereichert. Der Gesang verwandelt die Wut in fast wohlig warme Stimmbandakrobatik. Die Saiten schneiden allerdings trotzdem tief ins Fleisch, auch wenn sie sich einer getragen Heavyness hingeben. Das in rezentierender Weise dargeboten, tiefdüstere "Fucking Wizard" kommt mit fast einem Zeitlupen-Riff aus und ist umzäunt von einer bedrückender Atmosphäre. Neben dieser Neuveröffentlichung finnischer Untergangsstimmung gibt es auch noch 5 Bonus Tracks, welche die Sonne dann endgültig mit schweren Geschützen beschießen. Farbe: Schwarz, Atmosphäre: Schwarz, Helligkeitsfaktor:0. Dass die Gesänge teilweise wie Beschwörungsrituale erscheinen, dürfte manchen Eltern dazu dienen ihr Kind mit ADS hiermit zu heilen. (andreas) |