WHILE HEAVEN WEPT "Of empires forlorn" (Doom/Dark Prog)
(Rage of Achilles)

Die Amerikaner, 91 gegründet, ließen sich für den Nachfolger von "sorrow of the Angels" ganze fünf Jahre Zeit. Die 7 Songs, allesamt mit überdurchschnittlich langen Spielzeiten, begeistern zunächst mit einem schleppenden Gitarren-Sound. Das Ganze wird mit einer theatralischen Düsternis in atmosphärische Melodien gepackt. Sehr gut produziert und songwriterisch genial umgesetzt, verfällt man allerdings in eine Soundwand, die meterhoch aufgetürmt den einzelnen Musiker fast zu erdrücken scheint. In "of empires forlorn" paaren sich folkloristische Akustik-Gitarren mit brachialen Rhythmus-Gitarren und werden mit einem monumental-sphärischen Keyboard Sound unterlegt. Sänger Tom Phillips scheint des öfteren in diesem monumentalen Sound unterzugehen, besonders wenn er sich in stimmlichen Prog Rock Gefilden verliert. Mit angedeuteten Growls versucht er dem entgegenzusteuern. Das balladeske "Voice in the wind" beginnt mit bestimmenden Drums sowie Saiten in Zeitlupentempo und verfällt zusehends in einer kitschigen Melodie, bei der das eingestreute Meeresrauschen schon fast das Harmloseste ist. Aber mit derartigen Songs hat schon so mancher Metaller seine Tussi ins Bett gekriegt. Dass die Band mit Strategie an die Sache rangeht, zeigt sich im folgenden "in Aeternum". Die brachiale Härte und die Saiten Soli sorgen dafür, dass man die holde Weiblichkeit am Morgen danach auch schnell wieder los wird. Ein akustisch schwer greifbares Album, welches mir ein wenig überladen daherkommt, trotzdem besitzen die dunklen Melodielinien ihren Reiz und sind manchmal sogar mit einer fesselnden Romantik angehaucht. Würden die Stimmbänder etwas tiefer vibrieren, könnte man der Band durchaus in Finnland Asyl gewähren. (andreas)