ABSURD MINDS "The focus" (Wave/EBM)
(Scanner/Schwarzrock)

Die ostdeutsche Formation liefert ein wirklich beeindruckendes Album ab, leider scheinen sie ihren Lieblinge, Projekt Pitchfork, zu sehr huldigen zu vollen. Egal wie sie einen Song interpretieren, wieviel Herzblut sie auch reinlegen, immer wieder scheint das Damokles Schwert der Kopie über ihnen zu liegen. Diesem Schwert will ich zwar nicht zum Ausholen animieren, aber das Ganze klingt doch sehr nach Mistgabel. Ob der Sänger nun absichtlich Peter kopiert oder ob die stimmbandliche Rauheit angeboren ist, will ich hier nicht beurteilen. Harte Rhythmen erlegen sich konträr über ein dunkles Musikgebilde, welches sich in melodische Elegität ergibt. Die rauen Vocals unterstützen den leicht bedrohlichen Charakter der einzelnen Songs. Überraschend das in deutsch gesungene "Herzlos", welches mit einer treibenden Monotonie intoniert wird. Harmonische Gesangsparts wechseln mit gesprochenen Worten. Der Band gelingt es in perfekter Weise 80er Dark Wave in eine moderne Elektronik Facon zu integrieren. Die kühle Faszination von "Master builder" führt uns noch weiter zurück und dürfte ihre Ursprünge bei Kraftwerk finden. Für Leute denen die NUN Triologie zu schwierig war bieten die Dresdner eine passende Alternative. Aber Vorsicht, ganz einfach sind die Texte auch nicht, ganz im Gegenteil, sehr tiefgründig mit der Möglichkeit der Eigeninterpretation. Info www.absurdminds.de (andreas)