AMATRIS "Between visions and reality" (Gothic Rock/Metal)
(Eigenproduktion)

Die Band wurde Anfang 2001 von Sänger/Growler Helge Barth gegründet und besteht seit Januar diesen Jahres aus dem aktuellen Line Up. Musikalisch verfolgt man eine Symbiose aus Gothic Rock und Gothic Metal. Letzteres wird vor allen in den schleppenden Saiten und der growligen Facette von Helge's Stimme heraufbeschwört. Während die düstere Grundstimmung, die sphärischen Keys und der cleane Anteil der männlichen Stimme zu ersterem tendieren. Dass man mit Sängerin Eva auch hellen, weiblichen Gesang in die Songs einflechtet, dürfte bei vielen gleich den Vergleich mit Theatre of Tragedy heraufbeschwören, was allerdings falsch wäre. Eher würde ich es als Mischung aus frühen Anathema, Empyrium und Within Temptation (erstes Album) bezeichnen. Die Songs, mit teilweise Spielzeiten von über 8 Minuten, führen den Hörer meist durch ein Wechselbad der Gefühle. Aggressivität und Melancholie geben sich in geschickt gesetzten Tempiwechseln die Hand. In den ruhigen Momenten gelingt es der Band einen Spannungsbogen zwischen sakralen und mystischen Elementen aufzubauen, der des öfteren in einem gewaltigen Opus explodiert. Wenn Eva ihre zerbrechliche Stimme über die energischen Saiten legt, hat man immer das Gefühl ihr zu helfen, während ihr betörender Gesang in den seichten Momenten ein heimeliges Gefühl im Hörer hervorruft. Helge ist durch die Variabilität des Gesanges für Beides bestens geeignet. Trotz der recht kurzen Zusammenarbeit ist die Band bestens aufeinander abgestimmt und dürfte sowohl die Gothics wie Metaller ansprechen. Info: www.amatris.de (andreas)