BLACK MILK "ultrawide" (Wave Pop)
(Super sonic/GUN/BMG)

Es gibt diese Alben, deren ohrwurmartige Melodien sich in schon fast aufdringlicher Weise in den Gehörgängen festsetzen. Das Debüt Album der Dortmunder ist so ein faszinierendes Teil. Dezente Melancholie eingebunden in hingebungsvollen Gesang und mit einer Mischung aus wavigem Pop der 80er und modern dunklem Riffing. Eine einzigartige und perfekte Symbiose aus U2 und Placebo. Die Songs begeistern zum einen durch ihre Eingängigkeit, die dem Hörer den Einstieg einfach macht, zum anderen durch ihre verspielte Leichtigkeit, wie sie nur unbekümmerte Newcomer hinbekommen. Hitproduzenten werde rote Ohren bekommen, befinden sich auf diesem Werk doch mindestens 12 Songs, welche für eine Single in Frage kommen würden. Black Milk könnten so als perfektes Beispiel für die Ausschlachtung eines Albums dienen. "Make it hard" beginnt sehr getragen und lässt die Melodie im Refrain fast explodieren. Alternativ Rock meets Musical. Nächster Höhepunkt ist das rockig angehauchte "testifight", dessen druckvoller Beginn sich in eine Orgie der Harmonie ergießt. Sänger Sascha spielt erneut mit seinen Timbre und nimmt auch kurzzeitig den Verzerrer zur Hilfe, ansonsten glänzt er mit seinen femininen Stimmbandakrobatiken, die hier sich hier auch mal der Raserei hingeben. So könnte ich fortfahren. Wundervolle Musik und ein Sänger, der wohl in Deutschland jeden Vokalisten in die Tasche steckt. Im Fabelland von Milch und Honig wird ersteres nur noch schwarz fließen. (andreas)

Videofile des Songs "If The Gods":
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