FAUN "Zaubersprüche" (Mittelalter)
(curzweyhl)

Während im Moment massig Bands auf den Mittelalter Zug aufspringen und ihn mit modernen Rock Klängen in die Neuzeit transportieren, widmet sich die Band auf ihrem Debüt eher dem traditionellen Gehörgenüssen aus der Vergangenheit. Die vier Mitglieder der Band sind allesamt ausgebildete Musiker oder Sänger. Ihre mehrjährige Erfahrung verdeutlichen sie mit perfektem Spielen der altertümlichen Instrumente wie Harfe, Laute, Drehleier, Klavier, Flöten, Dudelsack und massig anderen, mir teilweise vom Namen her, unbekannten Klangerzeugern. Eine Zusammenstellung von dunklen Texten aus vergangen Tagen mit einer fesselnden mystischen Atmosphäre dargeboten. Teils sakral getragen, teils mit verspielter Rhythmik versehen erklingen mittelalterliche Choräle und althochdeutsche Zaubersprüche mit mal dezent gestreuter Akustikgitarre oder mit zauberhaften Flöten. Der Perkussionist Rüdiger Maul sorgt für die elektronische Komponente im zauberhaften Zusammenspiel von Altertum und Historie. Die Verschmelzung von betörenden weiblichen Gesängen und der tiefmelodischen Stimme von Oliver Pade (er war auch als Studio Musiker für Schandmaul bei deren zweiten Album tätig) lassen Burgen und Elfen vor dem geistigen Auge entstehen. Beeindruckend mit welcher Leichtigkeit die Vier ihre Musik derart hingebungsvoll präsentieren können. Wunderschöne, balladeske Stücke wechseln mit schwungvollen verträumten Songs, die sich wie ein Sommerregen wohlwollend über den Körper verteilen. Vor allem die ruhigen Songs fesseln durch eine Ausdruckskraft, der man sich kaum entziehen kann. Weitere Infos unter www.faune.de (andreas)