WATAIN + DESTRÖYER 666 + OTARGOS :: Totaler Siegeszug für das Böse |
Turock in Essen am 25.09.2010 (Fotos by Bastian) |
'Kein Bullshit mehr, keine Rumhurerei mehr, keine Spielchen mehr. Die Zeit ist gekommen, um wahren Black Metal weg von den niedrigen Standarts zu bringen und zurück zu der Macht, für die er geschaffen wurde.' (Erik Danielsson 2010) Also auf nach Essen, um diese großen Worte auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Im Turock angekommen, fällt als erstes auf, dass hier mittels Verzehrkarten Getränke gekauft werden. Diese werden beim Verlassen der Lokalität bezahlt, was bei einem Konzert, das nunmal viele Menschen gleichzeitig verlassen wollen, zur Folge hat, dass der Auslass ewig dauert. Sonst ist es ganz nett im Raucherclub und der Sound hält sich den ganzen Abend von 'Gut' (Otargos & Deströyer 666) bis 'Hervorragend' (Watain). OTARGOS kommen aus Frankreich, spielen Black Metal mit interessantem Industrial-Einschlag und können die Leute im Club schon früh begeistern. Leider bekommen wir nur noch zwei Songs mit, diese sind jedoch sehr überzeugend und das Bühnenoutfit der Jungs wirkt angenehm dezent böse... DESTRÖYER 666 haben danach keinerlei Probleme, das Publikum zu überzeugen, den Redakteur jedoch langweilt der Metal-Mix der Australier sehr... ihre besten Momente haben D666, wenn sie in den Thrash Metal wandern und alte Metallica Riffs aufarbeiten. Auf CD hat mir das alles noch ganz gut gefallen, hier und heute, in Anbetracht dessen, weswegen ich hier bin, kostet es mich nur Nerven und Zeit... Ich gebe zu, ein objektiver Eindruck ist mir ab hier nicht mehr möglich. Dafür haben mich WATAIN schon zu sehr in den Bann gezogen. Es hätte völlig gereicht, wenn Eric nur kurz seinen Kopf aus der Backstage Tür gestreckt hätte und danach gegangen wäre. Ich wäre begeistert gewesen. Doch die Schweden wollten hier und heute mehr. Sie wollten ihre Wolfshorde erweitern und noch mehr Anhänger auf ihrem Siegeszug gegen alles Kosmische gewinnen. Dafür wurde die Bühne komplett dekoriert. Mit Riesenbackdrop, großen Flaggen, Kerzen, kleinen Flaggen, Kerzen, Schädel mit Flammen, Kerzen, Altartisch mit Kerzen, Kelche, Ketten, Kerzen und und und... Kein Amp war mehr zu sehen und Nebel tauchte die Bühne bereits jetzt in unheilvolles Rot. Endlich wurden alle Flammen und Kerzen entzündet und das Bühnenlicht erlosch... Intro. Malfeitor. Devil's Blood. Satan's Hunger. Reaping Death. Sworn to the Dark. Wolves Curse. Legions of the Black Light. Total Funeral. On Horns Impaled. The Return of Darkness and Evil. I Am The Earth. Outro. Kerzen aus, Licht an... Und während dieser eineinhalb Stunden: ein totaler Siegeszug für das Böse. WATAIN zelebrieren ihre Songs in völliger Extase. Selbst in einem kurzen Moment der Ruhe abseits der Bühne, nur durch einen Spalt in der Tür zu sehen, kann Eric nicht stillstehen und wiegt seinen Körper im Rhytmus der Musik. Auf einzelne Details werde ich hier nicht eingehen, da nur das Gesamterlebnis sinnvoll ist und aus diesem Zusammenhang gerissene Einzelheiten keinerlei informativen Nährwert haben. Einzig das Fehlen der olfaktorischen Komponente hat mich enttäuscht. Zu gerne hätte ich meine, ohnehin schon angespannten Sinne um dieses Element erweitert. Also folgende Gelegenheiten bieten sich noch, um den richtigen Weg zu finden: 10-05 Frankfurt, Nachtleben 10-06 Ludwigsburg, Rockfabrik 10-08 Ellrich, Lindenhof 10-09 München, Backstage 10-20 Bad Arolsen, Outback 10-21 Berlin, K17 10-22 Leipzig, Hellraiser 10-28 Hamburg, Marx Das sind die Deutschland-Termine. Eine vollständige Liste der Europa Tourdaten gibts unter: www.templeofwatain.com Vielen Dank an Gunnar von Season of Mist. Hail Satan... (bastian) |