Agathodaimon - Chapter III - J. M. Klumb


Auf dieser Seite findet ihr die Story von den Black Metallern Agathodaimon, die kurz vor Weihnachten durch einen Brief, der durch die Metal-Gemeinde kursierte, in die politisch rechte Ecke gerückt wurden, was auf heftige Gegenwehr seitens der Band stiess. In ihrem Forum auf der Webseite www.agathodaimon.de war seit dem die Hölle los. Der Grund für diese ganze Sache lag daran, dass Weissglut Sänger J.M Klumb 12 Zeilen auf der aktuellen Scheibe "Chapter III" mit eingesungen hat. Nachfolgend findet ihr den besagten Brief, der den Stein richtig ins Rollen brachte und die Stellungnahmen der Band zu den Vorwürfen. (eller)


AMBOSS-Kommentar (19.01.02):
Es sollten doch mal alle die Kirche im Dorf lassen. Es geht hier um zwölf Zeilen. Böse Zungen könnten behaupten, daß hinter der Verpflichtung von Klumb die Absicht bestand, ein wenig die Werbetrommel zu rühren nach dem Motto eine schlechte Schlagzeile ist besser als keine. Ich betone böse, meine ist lieb wie ein Geschöpf des Himmels. In der letzten Stellungnahme berichtet Sathonys, dass ihm die Stimme von Klumb gefalle. Wenn wir alle ehrlich sind, geht es uns genauso. Und ich kenne kaum einen älteren Freund düsterer Musik der nicht wenigstens ein Album von Forthcoming Fire sein Eigen nennt. Ganz zu schweigen von den Punks, welche die alten Circle of sig tui Platten besitzen. Es gibt wie immer zwei Seiten, nein, ich meine nicht die Linke oder Rechte, sondern das Agathodaimon einen Sänger suchte und einen Passenden fand. Muß man dazu das polizeiliche Führungszeugnis verlangen oder die gesamte Biografie kennen? Auf der anderen Seite schien der Band das mehr als zweifelhafte Gedankengut von Klumb bekannt zu sein. Dem mit einem Pseudonym (welches bis auf zwei Buchstaben im Nachnahmen an einen Musiker aus Rumänien erinnert) aus dem Weg gehen zu wollen bestätigt die These, das Agathodaimon der Hintergrund von Klumb nicht ganz geheuer war. Wer mit Rasierklingen spielt darf sich nicht wundern, wenn man sich schneidet. Klumb hat im Endeffekt nur gesungen, nicht mehr. Mit seinen Äußerungen stellt er sich selbst neben die Gesellschaft. Geben wir ihm keine Plattform dafür. Wenn wir alle anfangen würden, unsere, von zweifelhafter Politik beeinflußten Platten zu vernichten, sei es vom Sänger, Gitarristen oder Drumer, hätten wir eine Menge zu tun. So sitzen wir alle, welche sich nicht der angepaßten Dummheit der Charts unterwerfen, in einem Glashaus voller Steine. (andreas)


Wähle:
-> Teil 3 : Abschliessende Stellungnahme der Band
-> Teil 2 : offizielle Stellungnahme zum Brief
-> Teil 1: Der Stein des Anstoßes, der Brief von Gregor


Teil 3:


Hiermit möchten wir Stellung zum Rundbrief eines gewissen Gregor nehmen, welcher nicht nur auf unserer Website im Diskussionsforum für einigen Aufruhr sorgte. Der Band wurde mitunter vorgeworfen, dass "letztendlich die gesamte Hörerschaft wegen eines fragwürdigen Gastauftrittes in den Blickwinkel des Bundesministeriums für Verfassungsschutz, oder eines seiner Landesämter geraten." Kurz gesagt, wir hatten uns den Faux-Pas erlaubt, Josef Klumb, den ex-Sänger von Weissglut, zwölf Zeilen beim Track "Sacred Divinity" einsingen zu lassen. Hintergrund: Nachdem die Musik zu "Sacred Divinity" aufgenommen war, suchten wir einen Sänger, der dieses Lied einsingen sollte. Anfangs war der Titel als Instrumental angedacht, entwickelte sich aber im Studio zu einem vielversprechenden Song, weshalb die Hinzunahme eines Sängers wünschenswert erschien. Da uns die Studiozeit ausging und somit kurzfristig gesucht wurde, waren die Möglichkeiten, einen begabten Sänger zu finden, sehr eingeschränkt. Der dazu gewählte Text und die Musik zu diesem Titel stammen von Hyperion, und so machte er den Vorschlag, mit Josef Klumb einen seiner Bekannten mit dieser Aufgabe zu betrauen. Dass die unter Zeitdruck getroffene Wahl, Josef Klumb Teile der Ballade singen zu lassen, ein zweischneidiges Schwert war, ist uns damals bewußt gewesen, das wollen wir nicht bestreiten. Dennoch war uns allerdings einiges in Bezug auf die Person Josef Klumb bzw. dessen politische Aktivitäten nicht bewußt. Die Wahl trafen wir einzig und allein aufgrund seiner sanglichen Leistung, und keineswegs um unterschwellige Botschaften zu verbreiten, wie uns unterstellt wurde. Dass es solche Stimmen geben könnte, hielten wir zwar für möglich, aber doch für weit hergeholt, schließlich haben wir uns immer gegen jegliche politischen Tendenzen, gleich welcher Richtung, ausgesprochen. Wir haben in Interviews eindeutig Stellung gegen Bands bezogen, welche Musik als Vehikel für politisch extreme Äußerungen benutzen, was uns bekannterweise mitunter Morddrohungen aus der Fascho-Ecke einbrachte. Insofern sind die gezogenen Vergleiche, in denen man uns mit rechten Bands in einen Topf werfen will, mehr als "Absurd". Es gab nie politische Äußerungen unsererseits in Interviews, keine fragwürdigen Texte oder zweifelhaftes Artwork auf unseren Veröffentlichungen. Kurz gesagt, Politik in Verbindung mit Musik ist uns ein Greuel. Wir waren bei dieser kurzfristig anberaumten Zusammenarbeit vielleicht zu unbedarft, was Kritiker uns ankreiden können. Auf Anraten von Hyperion und Josef Klumb geschah dies unter einem Pseudonym, um etwaigem Aufsehen aus dem Weg zu gehen. Ein wenig unorthodox, meinetwegen könnt ihr es auch naiv nennen, aber wir sahen nur zwölf Zeilen einer textlich lupenreinen und absolut unpolitischen Ballade, welche nach einem fähigen Sänger verlangten. Es ist für uns somit schwer nachvollziehbar, dass man uns aufgrund unseres "Vergehens" vorwirft, politische Tendenzen zu verbreiten. Gerade die Metal-Szene behauptet von sich, tolerant zu sein, das Scheuklappendenken außen vor zu lassen. Ich persönlich muß von mir zugeben, den Gesang von Josef Klumb sehr zu mögen. Das heißt nicht, dass ich mit seiner politischen Ansicht sympathisiere! Agathodaimon geht es um Musik, um die Kunstform an sich, Politik ist für die Band in jeglicher Hinsicht tabu. Deshalb störte es uns auch bislang nie, dass die persönlichen Ansichten der Musiker von Agathodaimon innerhalb der Band sehr unterschiedlich waren. Da sie nichts mit Agathodaimon zu tun hatten, standen sie nie zur Debatte. Im Rundbrief wurde unserem Gitarristen Hyperion in Zusammenhang mit seiner Band Megalith Verbindungen zu "rechten" Bands und einer politisch rechten Vereinigung nachgesagt, welche uns unbekannt war und die wir in den Folgetagen näher betrachteten. Uns war bekannt, dass Hyperion eine nach rechts tendierende Einstellung besitzt, genauso wie unser Schlagzeuger privat eher linke Ansichten vertritt. Es gibt wohl keinen Mensch bzw. Musiker, der nicht eine wie auch immer geartetete politische Einstellung besitzt, aber solange diese nicht in einer Band ausgebreitet wird, ist diese nach unserer Meinung unpolitisch. Allerdings waren wir vom Ausmaß der politischen Aktivitäten in Verbindung mit Hyperions Nebenprojekt überrascht, zumal wir durch den Rundbrief erst von der Organisation IDM erfuhren. Der Brückenschlag mit den dort vertretenen Bands und der politisch fokussierte Nenner führt eindeutig zu weit, weshalb wir entschieden, uns von Hyperion zu trennen. Die Gründe dazu sind mannigfaltiger, als ich sie hier in kurzem Rahmen wiedergeben kann, näheres wird auf unserer Website nachzulesen sein. Wir möchten dennoch klarstellen, dass wir Hyperion nicht zum Sündenbock und Rechtsextremisten abstempeln wollen, denn das ist er sicher nicht! In all den Jahren seit der Bandgründung wäre uns wohl aufgefallen, wenn wir es mit einem menschenverachtenden Faschist zu tun gehabt hätten. Wir respektieren seine Einstellung, weiterhin mit Megalith auch politisch aktiv zu sein, doch kann Agathodaimon es nicht mehr akzeptieren, dass dies in Verbindung mit der Band geschieht. Insofern denken wir, etwas Licht in die Angelegenheit gebracht und klar Stellung zu den kursierenden Vorwürfen bezogen zu haben. Ansonsten hoffe ich, dass die Fans unserer Band die Musik von Agathodaimon weiterhin anhören können, ohne dabei an Politik denken zu müssen. Nach unserer Ansicht ist in der heutigen Gesellschaft Musik eine der wenig übriggebliebenen Möglichkeiten, dem grauen Alltag für ein paar Minuten zu entfliehen. Das machte für uns bislang immer die Faszination des Ganzen aus und war unsere gemeinsame Leidenschaft, unser gemeinsamer Nenner. Und wir werden alles daran setzen, dass es weiterhin so bleibt -ohne jegliche politische Verstrickung. Eine ausführlichere Fassung dieses Statements mit weiteren Informationen ist auf unserer Website unter www.agathodaimon.de zu finden.

Sathonys, im Namen von Agathodaimon


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-> Teil 2 : offizielle Stellungnahme zum Brief
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Teil 2:

STELLUNGNAHME ZUM RUNDBRIEF EINES GEWISSEN "GREGOR“ plus persönliches Statement von Sathonys (im Anschluß folgend)

I.) Wer die Bandgeschichte, die Musik, die Texte oder die Interviews von Agathodaimon kennt, dem ist zweifelsfrei klar, daß es sich bei uns um eine vollkommen unpolitische Band gehandelt hat, noch handelt und immer handeln wird. Anders als es der Rundbrief eines gewissen "Gregor“ vermuten läßt, kann man auch auf "Chapter III“ keine politischen Aussagen finden. Auf der Ballade "Sacred Divinity“ ist dies schon gar nicht der Fall. Es handelt sich bei diesem Text um ein dramatisch gehaltenes Liebeslied. Wenn dieser Text politisch anstößig sein sollte, dann ist es wohl auch bereits an der Zeit, rechtsextremistische Neonazis wie Elton John, Lionel Ritchie und Patrick Lindner endlich hinter Gitter zu bringen.

Nachdem die Musik zu "Sacred Divinity“ aufgenommen war, suchten wir einen Sänger, der dieses Lied einsingen sollte. Da dieser Song anfangs als Instrumental angedacht war, sich aber letztendlich im Studio derart entwickelte, dass die Hinzunahme eines Sängers wünschenswert erschien, wurde dieser sehr kurzfristig gesucht. Der dazu gewählte Text und die Musik zu diesem Titel stammen von Hyperion, und so machte er den Vorschlag, Josef K., einen seiner Bekannten, mit dieser Aufgabe zu betrauen. Er schien stimmlich bestens geeignet. Wir haben uns lediglich seine Stimme geliehen, und damit wohl kaum mitgeholfen, politische Botschaften unter die Leute zu bringen. Eben weil uns nichts ferner liegt als eine politische Band zu sein, benutzten wir im Booklet auf Anraten von Hyperion und mit dem Einverständnis des Sängers das Pseudonym "Radu Minulescu“. Wenn wir im Sinn gehabt hätten, Josef K. eine politische Plattform zu bieten oder gar die ganze Szene zu politisieren, dann hätten wir wohl kaum seinen wirklichen Namen verschwiegen. Wenn überhaupt jemand dazu beigetragen hat, den Namen und die Person Josef K. ins Gerede zu bringen, dann ist es wohl "Gregor“, der Verfasser des Rundbriefs.

Wir sind zuversichtlich, daß die Metal-Szene nicht in Verruf geraten wird, nur weil Josef K. zwölf Zeilen eines Liebesliedes eingesungen hat.

II.) Was die Vorwürfe gegen Hyperion betrifft: Agathodaimon sind, wie schon gesagt, eine unpolitische Band. Hyperion hat in der sechsjährigen Bandgeschichte nicht einmal versucht, Agathodaimon in irgendeiner Weise zu politisieren. Er ist als Bandmitglied genauso unpolitisch wie die übrigen Mitglieder und fügt sich somit nahtlos in das Konzept von Agathodaimon ein. Wer uns eine rechtslastige Gesinnung vorwirft, sollte vielleicht erst einmal daran denken, daß wir von Anfang an eine multikulturelle Band mit rumänischen Mitgliedern und Gastmusikern sowie lateinischen, deutschen, französischen, englischen und vor allen Dingen rumänischen Texten waren. Uns ist keine zweite Band bekannt, die eine internationale Zusammenarbeit unter schwierigsten Umständen (die genauen Umstände sind den Fans bekannt) so kultiviert hat, wie Agathodaimon.

So lange die Bandmitglieder sich unserem unpolitischen Profil anpassen, tut es für uns nichts zur Sache, was Privat oder in Nebenprojekten geschieht, solange keine rechtsstaatlichen Prinzipien verletzt werden. Wer ein Problem mit dem Projekt Megalith hat, der soll doch bitte auch seine Beschwerden an dieses Projekt richten, anstatt Agathodaimon damit zu behelligen. Agathodaimon haben mit allen im Rundbrief genannten Bands oder Initiativen absolut nichts zu tun. Uns sogar mit "True-Black-Metallern“ wie denen von Nargaroth oder Absurd in Verbindung zu bringen, ist wirklich "Absurd“, denn gerade aus dieser Ecke haben wir nie etwas anderes als Verachtung und Häme geerntet. Es gab keine Zeit, in der wir uns nicht strikt von Bands dieser Stilrichtung abgegrenzt hätten.

Abschließende Anmerkung von Sathonys:

Ich hoffe, ihr habt den obigen Kommentar gelesen, ein paar persönliche Worte möchte ich folgen lassen.

Bezüglich Nargaroth & Konsorten dürfte denen, welche unsere Band kennen, bekannt sein, dass hier eher eine offene Feindschaft denn Sympathie herrscht (was auch in diversen Interviews auf beiden Seiten zur Sprache kam), soviel erstmal zu diesen Vorwürfen.

Es ist für mich aber persönlich zugegebenermaßen schwer nachzuvollziehen, dass man uns aufgrund unseres "Vergehens“ vorwirft, politische Tendenzen zu verbreiten. Gerade die Metal-Szene behauptet von sich, tolerant zu sein, das Scheuklappendenken außen vor zu lassen. Ich muß von mir zugeben, den Gesang von Josef K. sehr zu mögen. Das heißt nicht, dass ich mit seiner politischen Ansicht sympathisiere! Agathodaimon geht es um Musik, um die Kunstform an sich, Politik ist für uns in jeglicher Hinsicht tabu. Uns eine bestimmte Intention vorzuwerfen, wo wir seinen Gesangspart (ich betone erneut, es ist ein Liebeslied, keine politische Propanda) jeglicher Richtung gegenüber geheim hielten, gerade damit eben keine unnötigen Diskussionen auftauchen, ist eigentlich hanebüchen. Noch einmal, Agathodaimon war, ist und wird immer eine unpolitische Band bleiben. Wie klar können wir es noch ausdrücken? Wir waren und sind stolz darauf, dass unsere Fans zum Großteil nicht zum Kreis derer gehören, die sich von Meinungen anderer beeinflussen lassen. Die ihre eigene, individuelle Meinung besitzen, eigene Ziele im Leben setzen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Die darauf aus sind, ihren Horizont ständig zu erweitern, und damit rede ich nicht von politischen Tendenzen. Bitte beschäftigt euch mit unserer Band, mit unseren Texten, sämtlichen Interviews und unserem allgemeinen Konzept wenn ihr diesen Worten keinen Glauben schenken wollt. Es ist keine Heuchelei, sondern in Bezug auf Agathodaimon die beständige und harte Arbeit der vergangenen sechs Jahre. Dass unser Gitarrist Hyperion bzw. Carl in einer anderen Band seine persönliche Meinung äußerte war für uns nicht von Bedeutung, denn Agathodaimon hat immer aus mehr als der Summe der Individuen bestanden und wird dies auch weiterhin. Der einzige gemeinsame Nenner ist das Ziel, gute Musik zu schreiben. Gleichfalls müssen wir nun wohl auch unseren Schlagzeuger Matthias bloßstellen, der unter anderem in einer links gerichteten Death Metal-Band aktiv ist. Menschlich kommen wir alle sehr gut miteinander aus, Politik hat bislang nie eine Rolle für Agathodaimon gespielt. Im Gegenteil, wir haben uns immer gegen politische Tendenzen ausgesprochen, und wir werden uns nicht von dieser Richtung abbringen lassen. Ich kann versichern, dass Agathodaimon den Weg beibehalten werden, sich keiner politischen Tendenz, gleich welcher Facette, hinzugeben. (sathonys)


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Teil 1:


Hier der Rundbrief von Gregor.
Weitere Infos findet ihr u.a. auch auf der Bandwebseite im Forum


I.) die letzte Veröffentlichung 'Chapter III' der Schwarzmetallformation 'Agathodaimon' wird in Kritikerkreisen diverser Fachzeitschriften unlängst als Meilenstein des Genres gehandelt, professionelles Arrangement, durchdachte Texte, und abwechslungsreiche Kompilation verleihen dem Album einen hohen Standard. Der horende Produktionsaufwand hat sich anscheinend bezahlt gemacht. Die Formation 'Agathodaimon' hat den Zenit ihres Erfolges erreicht, doch ein 'böses Omen' läßt uns erwachen, denn es läßt sich nunmehr eine evidente Parallele aufzeigen.

Zwischen 'Agathodaimon' und der in der Versenkung verschollenen Formation 'Weissglut' aufzeigen, dessen einstiger Frontmann, Vokalist und Texteverfasser die Band nahezu mit sich in den Abgrund politischer Verstrickung riß, die Rede ist von Joseph Maria Klumb (Jay KAy), der mutmaßlich als 'Randu Manulesko' (was anscheinend ein Anagramm des besagten Namens ist) auf 'Chater III' einen Gesangspart übernommen hat.

Wir alle kennen die 'true' / 'false' Diskussionen, die sich aus dem 'Heavey Metal' heraus entwickelt haben und schon seid 'Manowar'-Zeiten durch die Musikgeschichte geistern, in den Black Metal miteingeflossen sind und 'Agathodaimon' eher den Ruf einer gemäßigten, unpolitischen Formation eingebracht haben.

Während ABSURD, BURZUM, NARGAROTH das Prinzip des NS-Black Metal verkörpern, bzw. verfechten und von gewissen Kreisen als der einzig 'wahre' Black Metal gefeiert werden, gibt es auf der anderen Seite unpolitische Black Metal Formationen, die keine politische Agitation betreiben, sich im Wesentlichen auf die Musik konzentrieren und höchstens althergebrachte Symbole aus Ausdruck eines mystischen, ästhetischen Empfindens wirken lassen, ohne dabei aber de facto politisch-programmatisch tätig zu sein, hier zu nennen waren DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH, CREMATORY, IN FLAMES und auch bis lang AGATHODAIMON.

Die Vorwürfe gegen J.M. Klumb sind nicht neu und in diversen Interviews läßt sich recherchieren, daß er aus seiner rechtsextremen Attitüde keinen Hehl macht, ob dies aus PR Gründen geschieht, oder nicht, sei dahingestellt, Koketterie mit Faschismus bringt den gesamten Black Metal, so oder so in Verruf und sicherlich möchten weder das Plattenlabel, Vertrieb, Einzelhändler, noch Konzertveranstalter, -besucher , bzw. letztendlich die gesamte Hörerschaft wegen eines fragwürdigen Gastauftrittes in den Blickwinkel des Bundesministeriums für Verfassungsschutz, oder eines seiner Landesämter geraten. Der Auftritt macht die Formation politisch verdächtig.

Übertriebene Hexenjagd und unsachliches Polemik halte ich an dieser Stelle für überflüssig, dennoch ist die Lage ernst und der Fall "Weissglut" sollte jedem vernunftbegabten Sinneswesen der Spezies Menschen zu Denken geben. Nun halten viele diese Auseinandersetzung wahrscheinlich für übertrieben, oder gar abwegig, was sie auch wäre, wenn J.M. Klumb keine schwerwiegende Verbindung zum NS-Black Metall hergestellt hätte und den Track "Sonnenritter" auf dem berühmt & berüchtigtem ABSURD Tonträger "Asgardsrei" in Kooperation mit dem rechtskräftig verurteilten Mörder "Hendrik Möbus" (und seinem Freunden) produziert hätte. Ich denke spätestens mit der Erkenntnis dieses Faktums wird es ernst und läßt sich das Auftreten des J.M. Klumb auf einer Vollalbumproduktion einer etablierten Black Metal Formation in einem fragwürdigem Licht erscheinen, denn hier schließt für die Öffentlichkeit der Krei vom NS - Black Metal (ABSURD) hin zum bislang politisch korrekten Mainstream Black Metal a la waren CRADLE OF FLITH...

Diese Entwicklung könnte insbesondere für die etablierten Labels, Händler, Produzenten und Veranstalter verheerende Auswirkungen haben, Hausdurchsungen treffen nicht nur NO COLOURS und DARKER THAN BLACK... Zur Produktion von "Chapter III" ist folgendes veröffentlicht.

" After a costly pre-production the complete album was recorded in the Kohlekeller studio with Kristian Kohlmannslehner and mixed in Commusication studio with Gerhard Magin (Crematory, Theatre of Tragedy etc.) where the bands debut originated. Without a doubt the sound is the best production from Agathodaimon to date with the last cuts being made by Magic Masters who have already worked with bands like Black Sabbath and Deep purple "

Ob Kristian Kohlmannslehner und Gerhard Magin von Klumbs Gastauftritt gewußt haben läßt sich nicht nachweisen, dennoch zeigt sich, daß eine großer Kreis von Personen betroffen sein könnte, der Volksmund sagt dazu "Wer mit Hunden schläft, muß sich nicht wundern, wenn er mit Flöhen aufwacht"...



II.) Bei meiner Recherche im Internet bin ich auf ein noch viel schwerwiegenderes Problme gestoßen. der Gitarrist der Formation AGATHODAIMON ist in das Projekt der "steinernen Elite" MEGALITH (http://www.megalithic-masterminds.de) involviert und von hier aus läßt sich eine direkte Verbindung zu diversen weltanschaulichen Positionen ziehen, die denen des J.M. Klumb sehr nahe kommen. Und es kommt noch schlimmer... Die Formation "MEGALITH" präsentiert sich auf der Internetseite der sogenannten "Initiave - Identität durch Musik" (www.i-idm.org), die programmatisch anti-amerikanistische, revanschistische, bzw. nationalistische Züge ausfweist.

Hier ein Auszug aus einem Interview der Formation MEGALITH mit dem "Ruf nach Freiheit", der vornehmlich rechtsextremes Gedankengut "thematisiert"...

" Der Kontakt kam über Josef K. zustande. Er berichtete mir von der Initiative und fragte, ob wir mit Megalith nicht vielleicht auch beitreten wollten. Nachdem wir uns genau informiert hatten, stand fest, daß wir mitmachen mußten. Das Fehlen einer konstruktiven Zusammenarbeit ist schließlich einer der Hauptgründe dafür, daß die Nationale Bewegung einen so geringen Einfluß auf das Zeitgeschehen hat. "

Das es zur Zusammenarbeit kam dürfte nun wohl einleuchtend sein, aber weniger bei dem MEGALITH Projekt, als bei AGATHODAIMON selber, ob die gesamte Band überhaupt wußte, wenn sie da ins Studio geholt hatte ist zu bezweifeln, allerdings macht ein Gruß des besagten - ich möchte an dieser Stelle den von mir in Erfahrung gebrachten Namen "Karl" nennen, um Pseudonyme zu vermeiden - Gitarristen an "Joseph K." stutzig und läßt hier das Netzwerk erkennen. Ein weiteres MEGALITH Statement läßt typische Gedankengänge erkennen, die sich auch innerhalb des rechtsextremen Spektrum akkumulieren

MEGALITH : " In diesen Träumen wird die Jugend über das stärkste Kommunikations- und Identifikationsmittel überhaupt, nämlich über die Musik, zu einem neuen Selbstverständnis und neuem Selbstbewußtsein geführt. Mit diesem Selbstverständnis ausgerüstet und mit einer eigenen Identität versehen wird ein neues, ein wahrhaft positives Lebensgefühl von unserem Volk Besitz ergreifen. So wird eine politische, geistige und kulturelle Neuorientierung möglich werden. "

Mit anderen Worten wird Musik wird zum Instrument politischer Agitation degradiert bis der "Jugend" wieder mit "positiven Lebensgefühl" bestärkt die Fahne voran - flattert, welche sich im Schutze eines Lippenbekenntnisses "zu der Verfassung und zum Grundgesetz Deutschlands" zu neuem Selbstverständnis mit alten Parolen und überkommenen Denkmustern gebracht werden soll. Sprachlich geschickt verpackt verbirgt sich hinter dieser Aussage kein "neues" denken und auch keine "neue" Orientierung, sondern eine zurückgewandte Sehnsucht nach "der guten alten Zeit", welche nicht explizit genannt wird, sich aber aus dem Kontext erschließen läßt und dieser Lautet "Identität durch Musik". Das Wort "Identität" bezeichnet in dem gemeinten Zusammenhang absolute Deckungsgleichheit und Konformität einer Vielzahl von Subjekten und nicht Vielfalt an Subjektivität. Die vermeintliche "Pluralität" des Initiative IDM ist als bloße sprachliche Anpassung des überkommenen Denkens an demokratische Sprachmuster entlarvt. Das verinnerlichte Denkmuster ist auf der Suche nach einer "neuen" politisch korrekten Ausdrucksform und paßt den Sprachgebrauch den Gegebenheiten der Zeit an, dennoch bleibt die Kernaussage erhalten.

Die Formel lautet : Musik liefert die gemeinsame Basis für ein neues Verstehen des eigenen selbst (Selbstverständnis), dieses Verständnis ruft wiederum ein "neues" Bewußtsein hervor auf der Basis der vorgegebenen Inhalte, die wiederum durch die Musik vermittelt werden. Das ist ein ideologischer Ansatz der darauf abzielt indirekt "von [...] Volk Besitz zu ergreifen", die historischen Parallelen dieses Denkens lassen nichts Gutes erahnen. Das Verbum "ergreifen" ist symptomatisches Indiz für die sich hinter dem scheinbar unverfänglichem Sprachgebrauch verbergenden Denkmuster.

Das hierbei inhärent präsentierte Gedankengut sieht vereinfacht folgendermaßen aus "die arme Deutsche Jugend ist identitätslos, sich-selbst entfremdet, bzw. ohne jede weltanschauliche Orientierung und vermittels der Hilfe von Musik ihrer natürlichen Bestimmung nach einer Volksidentität zugeführt werden." Musik dient nur als Träger der Inhalte und ist als Mittel zum Zweck gedacht. Das ganze vermischt sich gerne mit mystischen, esoterischen Bezügen, sei es mit Reminiszenzen an die "germanische Mythologie", der Irminsullehre "Williguts", oder Exkursionen in theosophische Gefilde. Natürlich ist, folgt man diesem Denken weiter jeder mächtige Mensch Mitglied einer Freimaurerlogen, die Realpolitik somit global von den Machenschaften der Freimaurerei unterlaufen und die ganze Welt von jener Verschwörung bedroht, welche innerhalb dieses Denkens das Prinzip des "bösen" repräsentiert und letztendlich auf einen zumindest impliziten Amtisemitismus zurückzuführen ist. Das profane "Saufen für Deutschland" Niveau wird bei weitem überschritten, die Kerninhalte dieses Denkens erhalten eine unauffälligere Verpackung und ein schickes Design.

Gefährlich ist nicht die offene Argumentation an sich sondern die indirekte, verschlüsselte Tendenz und jenes Potential, über welches der besagte Gitarrist verfügt, der einerseites im Zusammenhang mit dem im BM - Mainstream vollintegrierten "Megaseller" AGATHODAIMON scheinbar unpolitisch verbleibt und andererseits bei MEGALITH vermittelt durch I-IDM (www.i-idm.org) mit J.M. Klumb kooperiert, der als Integrationsfigur für des oben dargestellten Denkmusters gilt. Das Wort "Integrationsfigur" meint eine Person, die versucht eine gewisse Form des Denkens innerhalb des komplexen System menschlichen Zusammenlebens, das wir "Gesellschaft" nennen zu integrieren, also eine Person die quasi als Schnittstelle zwischen zwei Denk - Systemen fungiert.

AGATHODAIMON wird, um es in einem Bild zu sagen, zu einem Megaphon für Klumb, der der Masse so sein Comeback signalisiert, der Gesang innerhalb des Stückes ist ja sein unverkennbares Markenzeichen und er hat es ja tatsächlich wieder geschafft, eine wirklich kostenintensive, breit angelegte Produktion eines etablierten BM Label (Nuclear Blast) zu unterlaufen.

Warum riskiert "nuclear blast" mit Klumb in Verbindung zu geraten, den nicht einmal Sony halten konnte, da seine Äußerungen definitiv zu weit gingen ? Was hat es mit der Allianz von MEGALITH zu IDM auf sich ? Muß die Position von AGATHODAIMON innerhalb des BM neu bewertet werden, wenn sie solche Verbindungen eingeht ? Ich verstehe es nicht, das könnte das letzte "Kapitel" der Band sein, wenn man sich vergegenwärtigt, was bei "Weissglut" nach Klumb kam und welche Maßnahmen überhaupt nöctig wahren, um den Schaden wenigsten zu begrenzen. Die Formation traut sich heute nicht einmal ihr erstes Album auf ihrer eigenen Interneteite zu erwähnen. (gregor)


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