9. Wave-Gotik-Treffen Pfingsten 2000 in Leipzig

Offizielle Erklärung von Thomas und Barbara, 15.06.00

Ein Versuch der Aufklärung...
Zu allererst ein paar wenige Fakten, die vielleicht schon für sich sprechen: Zu keinem Zeitpunkt waren oder sind M. Brunner, C. Kuz oder T. Görnert mit Geld nach Cuba, Haiti oder sonst irgendwohin verschwunden. Es wurde zu KEINEM Zeitpunkt von den dreien die Aussage gemacht, das Festival abzubrechen. Nach permanenten und massiven Bedrohungen haben sie auf Anraten ihres Anwalts Leipzig verlassen, da für ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden konnte. Bereits im Vorfeld wurden ohne das Mitwissen der o.g. Personen, Kuckuckseier gelegt und Gerüchte gestreut, die zur Verunsicherung bei den aktiven und passiven Mitarbeitern des "Wave-Gotik-Treffen" führen sollten. Es wurden z.B. 1000 Pressepässe für das Festival genehmigt. Bereits am Samstag, dem 10. Juni 2000 waren ca. 11.000 größtenteils unautorisierte Pässe im Umlauf. Eine von den dreien zur Aufklärung dieser Tatsachen einberufene Pressekonferenz wurde massiv gestört und u.a. mit Androhung von Gewalt verhindert. Nicht abzustreiten ist die Tatsache, daß der Festivalrahmen viel zu groß war, allerdings wurde auch hier innerhalb der "Wave-Gotik-Treffen" GmbH ohne das Wissen von M. Brunner, C. Kuz und T. Görnert, der Versuch unternommen, das Festival künstlich aufzublähen, wobei ein Zusammenbruch des Festivals billigend in Kauf genommen wurde.


Hallo Leute,
sehr verehrte Mitarbeiter, Musiker und Festivalbesucher,

die Aufregung der Pfingsttage liegt Euch sicherlich noch in den Knochen und obwohl die Gerüchteküche heftig brodelt, weiß doch noch keiner so richtig, wie es zu diesem Ausmaß der ganzen Misere kommen konnte. Sicherlich hat jetzt jeder für sich schon seine eigenen Wahrheiten zu einer Erklärung zusammen gesetzt. Genauso ging es auch uns, da wir selbst als Gäste auf dem "Wave-Gotik-Treffen" unterwegs waren. Nach dem gestrigen Abend bestätigten sich allerdings unsere Vermutungen über die Geschehnisse. Wir saßen mit denen zusammen, die angeblich mit ein paar Milionen Mark abgehauen waren und anderen Leuten, die aktiv am "Wave-Gotik-Treffen" arbeiteten. Das die drei nicht in der Karibik Urlaub machen war schnell klar, denn sie saßen ja vor uns.

Nun, was war passiert? Um diese Frage ausführlich beantworten zu können, muß man weit ins vergangene Jahr zurückgehen und kann dort entdecken, daß im Büro des "Wave-Gotik-Treffen" schon heftige Unruhe war. Wie schon in den vergangenen Jahren davor, wollten sich wohl verschiedene Personen das Festival unter den Nagel reißen. Es wurde manipuliert, integriert und beschimpft. Die Geschäftsführung versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen, was auch scheinbar gelang. Das es zu einem solchen Eklat während des Festivals kommen würde, ahnte niemand von ihnen. Während des Festivals wurde alles versucht, um Euch - die Festivalbesucher - oder den Ausstellern und Bands keinen Schaden zuzufügen. Durch die weitere Schürung von Gerüchten kam es dazu, daß im Renaissance-Hotel, in dem sich das Büro der Geschäftsführung befand, die Hölle los war. Jeder der Geld zu bekommen hatte, wollte dieses auf der Stelle. Verständlicherweise, denn schließlich hatten diese Leute viele Mitarbeiter zu bezahlen, deren Arbeit gleichzeitig deren Existenz bedeutet. Bei einem solchen Ansturm ist natürlich der Geldhahn schnell trocken. Dabei hatten die meisten Einnahmequellen noch gar nicht abgerechnet. Dieses Prinzip folgt der simplen Regel von Angebot und Nachfrage. In einem Fast-Food-Restaurant, in dem plötzlich 100 Leute Hamburger wollen, aber nur 10 vorrätig sind, werden die restlichen 90 Personen nach und nach bedient. In einer Pressemitteilung mußte dann auch bekannt gegeben werden, daß das "Wave-Gotik-Treffen" zahlungsunfähig sei, worauf Security, Hands und viele andere hart arbeitende Mitarbeiter ohne Geld nach Hause gehen mußten.

Was bei jedem anderen Festival das Aus bedeutet hätte, war für die Besucher des "9. Wave-Gotik-Treffen" eine Herausforderung. Die "Undergroundbewegung" erkannte ihre Ursprünge und hielt zusammen, was zusammen zu halten war. So erklärten sich viele Bands bereit, kostenfrei für ihre Fans zu spielen, Techniker und Freiwillige arbeiteten weiter. Plötzlich stand am Eingang kein breitschultriger Securitymensch, sondern ein Goth mit hochtoupierten Haaren, der von nun an die Bändchenkontrolle fortführte. Es ist leider unmöglich, an dieser Stelle die Namen der unzähligen Freiwilligen aufzuführen, da sie leider nicht bekannt sind. Auch die folgende Liste der Bands ist nicht komplett, da keine Angaben der Industrialbands und des Live-Gotik-Zelts vorliegen. Diese Liste umfasst Bands die kostenfrei gespielt haben, aber auch solche, die sich spontan bereit erklärten zu spielen, aufgrund der außergewöhnlichen Situation aber nicht spielen konnten.

Lore of Asmoday *, Sunshine Blind, * Passion Play, Garden of Delight ,Sequel, Sanguis et Cinis, Dreadful Shadows *, Scream Silence *, Funhouse, Die Schinder *, House of Usher ,The Escape *, Das Ich * ,Aimless ,E-Craft, L´âme Imortelle *, Pilori, Substance of Dreams, Tanzwut *, Dementia, Disbelief *, Haggard, Fallen Apart *, Die Untoten, Spirit of Silence *, Anathema *, Black Velvet *, Burden of Grief *, Flowing Tears *, Dew Scented *, Ever Eve *, Crack Up *, Night in Gales *, Morbus, Kitahara, Hall of Souls, Elegia *, Cybele *, Intoxicate *, IDK *, Die Schnitter *, Schattenleben *, Source Direct *, Apoptygma Berzerk *, S.P.O.C.K *, Funker Vogt *, Welle Erdball *, VNV Nation *
Alle Bands mit * haben gespielt


All diesen Musikern, den Technikern, dem Moderator und all den Leuten, die in irgend einer Form dazu beigetragen haben, das ganze Festival weiterzuführen und zu managen, möchten wir auch im Namen der Geschäftsführung ganz herzlich danken.

Dank gebührt auch den vielen Festivalbesuchern, die immer die Ruhe bewahrt und trotz der Menschen die auf Kosten anderer ihre Machtkämpfe austragen wollten, weitergefeiert haben. Das diesjährige "9. Wave-Gotik-Treffen" stand unter keinem guten Stern, aber ihr habt bewiesen, daß dieses Festival im wahrsten Sinne des Wortes "von der Szene - für die Szene" war.

Jetzt liegt es an uns allen, zu beweisen, ob dieses vielversprochene und
gehörte "Zusammengehörigkeitsgefühl" auch unser WGT retten kann.



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