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HOUSE OF USHER, THE "Inferno/L'enfer" (Wave Rock)
(Equinoxe Records/EFA)

Der nach E.A. Poe benannten Band ist mit ihrem vierten Studioalbum ein wahrlicher Geniestreich gelungen. Der morbide Charme des Vorgängers wurde beibehalten, trotzdem klingt dieses Album wesentlich variabler. Die Hinzunahme eines echten Schlagzeugers läßt die einzelnen Stücke wesentlich frischer erscheinen. Jörg Kleudgens Gesang überzeugt durch seine dunkle Stimme, welche sich in monotoner Weise wie ein Leichentuch über den düsteren Sound legt. Balladeske Stücke ("Agains all & everything") wechseln immer wieder mit druckvollem Gothic Rock ("Crisis"), der in typischer THOU Manier immer von einer romantischen Atmosphäre bestimmt wird. In einigen Songs läßt man weibliche Backings einfließen, die als leuchtende Kerze in der Dunkelheit funkeln. Kleudgen ist immer noch ein perfekter Geschichtenerzähler, auffallend im Gegensatz zu früher ist die Liebe zum Refrain. Der Songaufbau wirkt durch Intro, Strophe, Refrain wesentlich eingängiger als früher. So kann man beim teilweise im Duett gesungenen "with the heat of t he sun" schon von Ohrwurmqualität sprechen. Kennt ihr noch die alten Dracula Filme, in denen zu Beginn immer eine Kutsche über eine Brücke auf das dunkle Schloß zurast. Der Sound von THOU liefert die perfekte Begleitmusik. Neben zwölf dramatischen Wave Rock Stücken gibt es als besonderes Schmankerl zum Schluß noch mit "Die Hölle" ein Hörspiel, welches von Christian von Aster und Boris Koch gesprochen und von THOU perfekt in Szene gesetzt wird. Insgesamt ein Hörvergnügen der besonderen Art. (andreas)


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