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HAERTZBRECHER "grausam sein" (Elektro Rock)
(KM-Musik)

Die Band besteht seit 1996. Firmierte man vorher unter einem geheimen Namen, änderte man, passend zum neuen Jahrtausend, den Namen in Härtzbrecher. Damit einher gehend änderte sich auch ein wenig der Stil der Band. Der Sound ist straighter und wesentlich härter, passend dazu sind auch die Texte wesentlich direkter geworden. Aufgebaut auf einen elektronischen Grundgerüst mit melodischen Keyboardteppich und direkten Gitarrenriffs intonieren die beiden Sänger Parlazzo und texta hertz, Texte über menschliche Abgründe und über den Wahnsinn der Realität. Die Stimmbänder liegen zwischen melodisch dunkel und rauher Aggression. Der erste Song "Nackt" verwirrt den Hörer zunächst mit verspielten Tonsequenzen. Auch der Text läßt erstmal ein großes Fragezeichen im Hirn entstehen. Zurück bleibt ein fesselnder Refrain aus harten Sample mit melodischen Unterton. Mit "grausam" belegt man das ganze mit einem stampfenden Beat. Der Wechselgesang erinnert an frühe And One. Seltsam der einem Western entnommen zu scheinende Text von "la guitara en oro". Komischer Weise erinnert mich das an "Buddy Holly" von den Ärzten. Auch "Danke" erinnert mich an irgendwas. Genug in Erinnerungen gekramt. Spätestens beim elektronisch verspielten "glücklich" beginnt man sich intensiver mit den Texten zu beschäftigen. Hier geht es um "glückliche Menschen beim Fernsehen. In "Klischee" scheint man mit den eigenen (oder denen einer bestimmten Elektro combo) Fans ins Gericht zu gehen, oder jedenfalls mit den Tanzstil. Ob es ernsthafte Kritik ist oder pure Ironie sei dahingestellt. Obwohl die Härte meist treibendes Mittel ist, erkennt man immer wieder eine unterschwellig vorhandene poppige Melodie. Im Zusammenhang mit der Eingängigkeit des Refrains hinterläßt man einen bleibenden Eindruck in den Gehörgängen. (andreas)


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