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GOLDEN APES "Thalassemia" (Gothic Rock)
(Eigenproduktion)

Die Berliner gründeten sich im Frühjahr 98 und benannten sich nach einem von Nitzsche inspirierten Wortspiel. Nach der "the Figurehead E.P" (später mit zwei zusätzlichen Stücken unter "The Outsides of Life" wiederveröffentlicht) und dem Debüt "Stigma:3am" liegt nun ihr nicht mehr ganz taufrisches Zweitwerk in meinem CD-Spieler. Elf tiefdunkle Tracks voller Melodie und schwermütigen Strukturen. Das Sextett versteht es, rockige, sehr gitarrenlastige Stücke mit melancholischen Songs zu einer Einheit zu verschmelzen, dass auch beim zehnten Durchlauf nie Langeweile aufkommt. Das atmosphärische "nova" überzeugt mit traurigen Bitterkeit, welche in balladesker Schwere ins Gehör schleicht ebenso wie mit druckvollen Goth Rock bei "your ghost". Trotz zweier Gitarristen gehört die Band eher zu den ruhigeren Vertretern des Genres. So herrscht bei vielen Songs eine fast bedrohlich erscheinende Ruhe, bevor man mit sanften Riffing die finsteren Nebelwände über einen getragenen Keyboardteppich wehen lässt. Die perfekte Produktion begeistert durch die Tatsache, das man das hohe Niveau der ersten Stücke über das gesamte Album hinweg halten kann. "The last days of Virginia" bietet kurz vor Schluß noch einen eleganten Höhepunkt. Geschickt eingestreute Tempiwechsel, der Wechsel zwischen leicht verzerrten, druckvollen Vocals und romantischen Gesang hält einen ebenso gefangen wie die Verbindung von kraftvollen Gitarren und seichten Klängen. Texte voller Hoffnungslosigkeit und verführerischer Endzeitromantik werden mit passenden, harmonischen Düstersounds begleitet. Ein dunkles Werk, welche von morbider Schönheit erzählt. Das dritte Album ist in Arbeit und lässt großes erahnen. Weitere Infos unter www.goldenapes.de (andreas)


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