| GOETHES ERBEN "Der Eissturm (MCD)" (Lyrik Wave) (Zeitbombe/Indigo) Muß man zu Goethes Erben noch irgendwas sagen? Wer bis jetzt den Weg zu dieser genialen Musik nicht finden konnte, wird es nimmer mehr. Keine Band vorher, und wahrscheinlich auch keine nachher, wird ein gesprochenes Wort mit derart viel Echo versehen, daß es noch Jahre später in den Ohren klingelt. Nun liegt also das neue Werk der Erben vor. Eine MCD mit zwei Versionen des Titelstücks, einer Neuaufnahme von "Schatten", sowie einem weiteren neuen Track plus den Vorfilm von "Einsam:Macht" als CD-Rom Track. "Eissturm" zeigt die Band von einer neuen, sehr elektronischen Seite. Bestimmt von Oswald Henkes typischem (Sprach)gesang entlockt Mindy den Synths fast schon positive Töne, welche im perfekten Kontrast zu den erneut nachdenklichen Texten steht. Das ganze ist, vor allem in der Remix Version, sehr Tanzflächen kompatibel. Die Band geht dabei den Weg etwas neues zu kreieren, ohne alte Fans vor den Kopf zu stoßen. Allein der Text erinnert noch an das Original von "Schatten", ansonsten ist es musikalisch vollkommen neu bearbeitet worden. Dabei wurde sowohl auf Atmosphäre, als auch auf eingängige elektronischen Sequenzen wert gelegt. Einfach zu sagen:" Das Original finde ich besser", würde dem Song nicht gerecht werden. Goethes Erben transportieren einen alten Song in die Moderne, ohne den nostalgischen Charme des Liedes zu verurteilen. Und dann gibt's ja da noch die Klavierballade "Nur ein Narr". Ein wunderschöner Track, dessen Text sich auf direktem Wege im Gehirn festbrennt. Noch Stunden später, wenn man der wohligen Wärme des Nachtgemachs huldigt, durchkreuzen die letzten Worte "war das alles" die Gehirnwindungen. Die Einschlafphase wird zur Qual, weil uns wieder mal jemand den Finger auf die Wunde gelegt hat. Dieser Song läßt nur diejenigen kalt, die es schon sind. Ruhet sanft! Ansonsten legt euch dieses Werk zu, auch weil die Verkaufszahlen die Zukunft von Goethes Erben beeinflussen werden. (andreas) |