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EISHEILIG "Eisheilig" (Düster Metal)
(Napalm Records)

Leider gehören die Verantwortlichen von Napalm Records zu den Ignoranten unseres Magazins. In den Staub ihr Unwürdigen!!!!! So erreichte mich diese Album mit freundlicher Hilfe des Sängers. Diese Umstände haben aber nichts mit der nun folgenden positiven Kritik zu tun. "Eisheilig" schaffen es, den Hörer an ihre Musik zu fesseln. Tieftraurige Interpretationen der Verzweiflung in seiner melancholischten Ausrichtung. Die warme Dunkelheit der ausdrucksstarken Stimme wird von doomigen Riffs umwoben. Feingliedrige Keyboardpassagen und ein verspieltes Schlagzeug perfektionieren die Musik. Die Stimme ist ein Bildnis der wehklagenden Traurigkeit. Sie ist wie eine Hand, die dich greift und tief in den Abgrund zieht. Je tiefer man in dieses Werk eindringt, je mehr wird das Wort Hoffnung in seine Einzelteile zerlegt. Die Texte sind durchzogen von Verzweiflung und tiefer Traurigkeit, und die Musiker liefern die perfekte Begleitmusik für die Untergangsstimmung. Ein Gefühl voller Endzeitromantik wird in einem wunderschönen Soundtrack in die Gehirnwindungen transplantiert. Selbst wenn das Riffing etwas ausufernde Härte aufweist, der Schlagzeuger seine Metal Vergangenheit nicht leugnet, der Gesang zu exzessiver Stimmbandakrobatik ausholt ("Vater unser"), bestimmt einzig und allein die Melodie der Dunkelheit das Geschehen. Bei diesem Song kurz aufgehellt mit weiblichen Backing Vocals. Das depressiv angehauchte "Sünder" führt einen sowieso wieder auf den morbiden Weg der Finsternis. Und jetzt kommt er, der Vergleich. Stellt euch vor "Sisters of Mercy" würden ihre "Reptile House" MLP heute aufnehmen. Deine Lakaien würden auf Elektronik verzichten und mit dem Produzenten von Anathema zusammenarbeiten. Der Gothic Rock hätte sich bereits 1985 mit Metal arrangiert und den Wave Pop dieser Zeit als Einfluß gelten lassen. Das ganze in den Mixer für Musik in Moll und ihr seit bei Eisheilig gelandet. Gewagt, aber treffend. (andreas)


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