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DREAMS OF SANITY "The Game"
(Hall of Sermon)

Nachdem sich die österreichische Combo um Ausnahmesängerin Sandra Schleret und Schreiber Michael Knoflach mit bekannten Romanvorlagen wie "Komödia" von Dante Aligheri und dem "Phantom der Oper" von Gaston Leroux auseinander setzten, haben sie nun ihr eigenes Konzept in die Tat umgesetzt. Es geht hier um das Spiel des Lebens. Ob man es mit Pik As und Kreuz 3 (Cover Foto) gewinnen kann, steht wohl auf einem anderen Blatt. Der Gewinner steht außerdem von vornherein fest, es ist derjenige, der seine Ohren als Auffanggerät für tolle Musik benutzt und diese mit seinem Hirn nachvollziehen kann. Das schönste an dem neuen Album ist, dass man sich nicht aufgrund eines engen Konzeptes (Wie in den Vorgängern) in ein Korsett drängt, sondern Spielfreude und Energie zusammenfast um den geneigten Hörer in andere Welten zu führen. Sängerin Sandra überzeugt mit klarem Gesang, der nie aufgesetzt wirkt, und dadurch unheimlich natürlich klingt. Musikalisch erinnert es an einige Lacrimosa Stücke. Härte und Melancholie werden zu einer Einheit geformt, welche ihres gleichen sucht. Das dritte Album der Träumer ist mit Sicherheit das Beste. Endlich werden ihre eigenen Ideen perfekt umgesetzt, und man läßt auch mal der Verspieltheit seinen Lauf. So wird der Titel ihrer CD Programm. Die Geschichte findet ihren Höhepunkt in der Ballade "Window to the Sky", in welcher sich der Protagonist gegen den Freitod entscheidet, um wieder ins Leben zurück zu finden ("and so-I walk on ") und endet mit dem Tod ("We.ll.sea"), welcher gleichzeitig einen Rückblick über sein Leben darstellt. In manchen Momenten werden Erinnerungen an Kate Bush oder Tori Amos wach. Letzteres besonders wenn Sandra allein vom Klavier begleitet wird. In diesen Momenten schmelzt man förmlich dahin und genießt sein Gehör. "Time to set the Stones" hätte man sich gerne auf dem neuem The Gathering Album gewünscht, harte Gitarrenarbeit setzt einen dezent aggressiven Punkt, der durch den lieblichen Gesang in ein Komma der Melancholie verwandelt wird. Ruhig beginnend mit Bass Tönen untermalt entwickelt sich "the beginning that lies" zum treibenden Metal Song. Sobald der Gesang einsetzt ist es jedoch ein düsteres Objekt des gothischen Klanges. Siebeneinhalb Minuten lassen genügend Zeit zum Songaufbau und für eine Mischung aus Wärme und Härte. Noch mehr Zeit läßt man sich beim mit 10 Minuten längsten Stück "The empress..". Geschickt eingestreute Tempowechsel erzeugen immer wieder neue Aufmerksamkeit. Bei den instrumentalen Zwischenparts hat man des öffteren das Gefühl das Tilo Wolff seine Hände im Spiel hat. Mit welchen Karten auch immer gespielt wird, die Gewinner seit ihr, die euch dieses Teil zulegt. (andreas)


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