| DIE MY DARLING "Virulent" (Electro/Wave) (Trisol/EFA) Ein Newcomer aus Amerika, der laut Info eine Mischung aus Marylin Manson und London After Midnight sein soll. Sehr weit hergeholt ist der Vergleich nicht, allerdings ein wenig hochgegriffen, denn die Band aus Hollywood liefert doch eher eine durchschnittliche Kost aus düsteren Elektro Sounds und melancholischem Düster Wave. Allerdings erscheint mir das ganze zu sehr als Klon aus den oben genannten Einflüssen. Man scheint sich zu sehr an eingespielte Fragmente zu orientieren und dabei den eigenen Ideenradius auf ein Minimum zu beschränken. Ihre sehr druckvollen, von einer darkigen Melodielinie durchzogenen Songs befinden sich zwar auf höchstem Niveau, sind aber allesamt schon in den CD Regalen der Konsumenten unter anderem Namen vorhanden. Es scheint als wollen die Amerikaner auf die Schnelle ein wenig Geld verdienen. Höhepunkte sind das extrem düstere "take this sickness", welches an Andrews Schnellschuß Sisterhood erinnert, und das energiegeladene mit ruhigen Industrial Zwischentönen gespickte "pain". Die Gitarren im getragenen, teilweise ausufernden "I woke up screams" sind nicht gerade auf Zehenspitzen durch das Mission/Sisters Songbook gewatet. In "waiting for dawn" kokettiert man mit Wave Pop Phantasien der 80er, und hier gibt es die große Überraschung, in der ich immer denke meine Einleitung zu überdenken. Der rauhe, warme und dunkle Gesang vermischt sich zu einem elegischen Duett mit einer weiblichen Stimmbandeleganz. Und im Endeffekt wäre diese CD die perfekte Fortsetzung von "Sisterhood". Wer diese CD mag, wird "virulent" lieben, auch wenn man zu Schluß hin die Industrial/Elektro Szenerie zum Exzess treibt. (andreas) |