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DESPAIRATION "Scenes from a poetical playground"
(Moonstorm/EFA)

Erneut eine Entdeckung vom Moonstorm Label, welche wieder mal beweist, was für schöne Blüten aus einer Underground Saat entstehen können. Nach zwei Eigenproduktionen ist dieses der neueste Output der Oberfränkischen Band. Sie haben sich durch einen Wulst an Einflüssen gequält und offenbaren uns nun ihren völlig eigenständigen Stil des modernen Gothic Metals. Da geht es mal knüppelhart zu Werke ("returning skywards), mal düster traurig ("Anasthesia"), mal elektronisch experimentell ("Dark Mother"). Total überzeugend ist der cleane männliche Gesang, der teilweise verzerrt, an Andrew Eldritch zu besten Zeiten erinnert. Die teilweise harten E-Gitarren stehen im Gegensatz zu den romantischen Klängen. Dazu werden immer wieder Artfremde Drum'n Bass Einflüsse hörbar, welche aber nie störend, sondern eher ins Gesamtgefüge passende Innovation darstellen. Die wunderschöne, tieftraurige Ballade "Anaesthasia" läßt einem förmlich mitleiden, und verursacht kalte Schauer, die sich kreuz und quer auf dem Rücken verteilen. "Perception's bitter sweet" ist eine perfekte Dark Pop Hymne, die Vergleiche zu ihren Labelkollegen von Scream Silence wach werden lassen. Einen Ausflug in die Industrial Musik machen die vier mit "fragile wonderland", neben dem eingängigen Refrain frönt man hier der Extreme, die sowohl im verzerrten Vocals, als auch in der experimentellen Vertonung ihr zu Hause finden. Bei einigen Songs merkt man dann auch die Handschrift von Bruno Kramm (Das Ich), der für die Produktion verantwortlich war. Musik zwischen wunderschönem Dark Wave (Anzeige) und experimentellen Goth-Metal (Info), bei den ruhigeren Songs sind die Grenzen klar gesteckt, bei den härteren Tracks sind sie fließend. (andreas)


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