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DEFORM "Herzblut"
(Eigenproduktion)

Na, da ist doch ein eigener Schulterklopfer erlaubt. Nur wenige Gesangspassagen waren nötig um zu erkennen, woher ich diese Stimme kenne. Sänger Basex lieh der genialen Combo "Tatmotiv Angst" seine Stimme. Wie der Teufel so will, sprach ich noch vor kurzen darüber, ob es dieses Tatmotiv noch gibt. Die Frage ist mit dieser MCD von "deform" wohl beantwortet. Auch bei seiner neuen Band bestimmt Essex mit seinem tiefen Gesang das Geschehen. Musikalisch geht man den Weg des härteren Sound ohne auf Melancholie zu verzichten. Die Texte sind allesamt wesentlich direkter. Man liegt heute irgendwo zwischen Rammstein, Oomph oder Korn und altem Tatmotiv Einflüssen. Eine stöhnende Frau zu Beginn von "Herzblut" wird zum treibenden Gewitter aus Gitarren. Die harten Töne werden immer wieder von melancholischen Parts unterbrochen, in dem Essex seine Stimme voll zur Geltung bringen kann. Etwas verquer der Beginn von "Sucht", bevor man wieder zum eingängigen Sound übergeht. "Bring mich weg" überzeugt erneut mit einem eingängigen Refrain. Es geht im Song um das herbeiwünschen des Todes und die Vermeidung von Schmerzen eines im Todeskampf liegenden Patienten. Metallene Gitarren unterstützen eine dunkle Erzählung in "Ich sehe dich". Ein düsteres Zwischenspiel unterdrückt die Saiteninstrumente, bevor sie mit der Refrainzeile "Ich will dich brennen sehen" zu neuem Leben erwachen. Und spätestens beim melancholischen "Die Beichte" wird deutlich, daß diese Band keine Vergleiche braucht. Leute, schon Tatmotiv Angst war eine der meist unterschätzten Bands, macht den Fehler nicht noch mal. Hier brodelt ein Vulkan, der bald ausbricht. Wollt ihr beim explodieren des Berges dabeisein, kontakt: www.deform-noize.de (andreas)


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