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DARKWELL "susperia" (Gothic Metal)
(Napalm records)

Bereits Ende letzten Jahres wurde das Debüt der 1999 gegründeten Band veröffentlicht. Da es sich um ein wirklich gelungenes Werk des melancholischen Gothic Metals handelt, wollen wir es euch nun nicht länger vorenthalten. Der Opener "Pictures of strive" überzeugt mit straightem Riffing, in deren Kontext der liebreizende Gesang Alexandras steht. Besonders deutlich wird dieses im Refrain, wenn sie selbst die Knüppelorgie am Schlagzeug zärtlich umstreichelt. Von da an geht man aber betont ruhiger und dunkler zu Werke. In "black heart" wird Alexandra dann vom wunderschönen melancholischen männlichen Gesang unterstützt, welcher im wundervollen Duett gipfelt. Die verletzlich wirkenden Stimmen und die doomig angehauchten Gitarren in Moll sorgen für eine düstere Grundstimmung. "Ladies choice" ist ein getragenes Stück voller orchestraler Atmosphäre. Der traurige Gesang in Verbindung mit klagendem Sound besitzt Anleihen des Dark Wave. Diese werden bei der balladesk, symphonischen Klavierballade "path to Salvation" noch verstärkt. Der düstere Sprechgesang sorgt zudem für eine bedrohliche Atmosphäre. Eine Kirchenorgel steht zu Beginn vom Titelsong "Susperia", der einzige Song, der nicht aus der Feder von Mastermind Roland Wurzer stammt, sondern dem englischen Dichter Longfellow entliehen ist. Die bestimmenden Orgelklänge werden im Verlauf des Songs von Gitarre, Schlagzeug und eingängiger Bassline in die Sakristei verbannt, um immer wieder kurz aufzutauchen. Die hier betörenden Stimmbandakrobatiken der beiden Protagonisten erzeugt die unvergleichliche morbide Schönheit alter englischer Friedhöfe. Ein hervorragendes Werk, welches vom eindringlichen Gesang und der sakralen Vertonung bestimmt wird. Wie der Bandname schon sagt: Dunkle Schönheit. (andreas)


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