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CULT, THE "Beyond good and evil" (Pure Rock)
(Atlantic/EW)

Da lese ich überall, das Beste Album von The Cult. Man sollte doch auf dem Boden der Tatsachen bleiben. The Cult liefern ein Werk ab, das von hoher, rockiger Perfektion gekennzeichnet ist. Aber kann man Alben wie "dreamtime" toppen? Meiner Meinung nach ist dieses nicht möglich, aber wenn ein paar alte Haudegen es schaffen, nahtlos an ein geniales Werk aus einer längst vergangenen Epoche anzuschließen, ja daran zu wachsen, ist es aller Ehren wert. Die Mannen um den charismatischen Sänger Ian Astbury, spielen eine dreckige Form des Rocks und schaffen es doch immer mit den Melodien auf der sicheren Seite zu sein. Energiegeladen schon der Opener "War", der wirklich an alte Zeiten erinnert. Direkte, hart gesetzte Riffs bestimmen das folgende "The Saint". Mit "rise" wird man eine Spur aggressiver, ohne das Gespür für eine durchdringende Melodie zu verlieren. The Cult arbeiten mit Breaks, mit Soli, einfach mit allem was eine gute Rockband jenseits des Mainstreams ausmacht. Immer wieder wandelt man auf einem Grat der Extreme, ohne abzustürzen. Mit einer phantastischen Leichtigkeit verzaubert man Melodien zu purer Energie. Mit dem ein wenig poppig angehauchten "Nico" erinnert man ein wenig an U2, um gleich zu zeigen, das man das melancholisch, ruhigere Milieu noch perfekter beherrscht. Wesentlich verspielter klingt das folgende "American Gothic". Eine Mischung aus Härte und Dunkelheit. Wie schon im Opener beweisen The Cult auch hier, ihre unterschwellige Liebe für düstere Rocksongs. Auch zeigt man sich hier von seiner experimentellen Seite. Neben den typisch energischen Riffs läßt man Ians Stimme ein wenig durch den Verzerrer laufen. In dem bedrückenden "Ashes and Ghosts" läßt man sich zwischen aggressiven Ausbrüchen immer wieder Zeit, um mit melodischen Gesang seine Botschaft zu transportieren. "Shape the sky" klingt wie eine gitarrenlastige Ausgabe von Dead or alive. The Cult schaffen es zu klingen wie in den 80ern, ohne das einem eine Staubfontäne entgegen bläst. (andreas)


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