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CREMATORY "Believe"
(nuclear blast)

Mmh, wie das duftet. Weihrauch Geruch dringt beim Öffnen der CD in die Nase. Vollkommen umnebelt wankt man zum CD Spieler, um dieses Teil zu starten. Das erzählerische Intro läßt den Nebel noch kurze Zeit, um sich vollkommen im Zimmer zu verbreiten, bevor harte Riffs die Nebelscheinwerfer einschalten und die Sicht in die düstere Welt des Krematoriums öffnen. Rauh, tief und growlig begleitet Sänger Felix die melancholischen Keyboard Klänge, harte und treibende Bässe lassen die steifen Nacken in wilde Bewegungen ausarten. Dazu besticht der Refrain durch die cleane Stimme von Matthias. Bereits das erste Stück "endless" läßt keine Wünsche offen. Wer jetzt denkt, damit hätten Crematory ihr Pulver in Nebelschwaden untergehen lassen, wird mit "the fallen" eines besseren belehrt. Power und Melancholie lassen Metal Herzen zu schwarzen Gothic Klumpen werden, doch die Gitarrenarbeit pumpt erneut genug Blut in dieses Organ um in tachycarde Schwingungen zu kommen. Dieses als neue Single erscheinende Stück, in dem es über gefallene Engel geht, hat erneut eine eingängige Keyboard Melodie, die den Unterbau bildet. Fiese und liebliche Gesänge bauen sich darauf auf, die perfekte Handarbeit liefert den Dachfirst. Das Richtfest kann also beginnen. Dabei scheinen die Jungs ein bißchen tief ins Glas geschaut zu haben, anders läßt sich ihr Eigencover "time for tears" nicht erklären. Bis auf die Keyboard Melodie, welche rückwärts(!) gespielt wird, gleicht es dem Original. Spaß muß sein! Mit "take" befindet sich erneut ein in deutsch gesungener Song auf diesem Werk. Hiervon soll es auch ein Video geben. O-Ton Markus: "damit man uns auch mal auf MTV, etwa unter dem Logo "Neue Deutsche Härte" spielen kann". Die restlichen Songs sind rougher, perfekt gespielter Gothic Metal mit fettem Sound und einem Hang zu romantischen Melodien. Letzteres erreicht mit dem von Matthias alleine gesungenen "perits of the wind" den Höhepunkt. Seichte Klänge für die Schwarzkittel in einem poppigen Gewand. Damit könnte man sogar "Deine Lakaien" Konkurrenz machen. Mit diesem Album besteigen Crematory den Thron des Gothic Metals, auch wenn die meisten, aufgrund des Nebels, sie dort nicht sehen. (andreas)


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