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COUNT, THE "Music for the slaved world" (Wave Rock)
(Eigenproduktion)

Bereits mit ihrem letztjährigen Debüt "leave humanity in dust" konnten uns die Vier aus Andernach überzeugen. Allerdings stieß ihr kompromissloser Stilmix aus Gothic, Metal, Elektro und Industrial auf überraschte Ohren. Auch auf dem aktuellen Werk läßt man der Abwechslung freien Lauf. Das beginnt bei den Texten, welche teils in Deutsch, teils in Englisch intoniert werden. Es führt sich fort in den Vocals, die zwischen melodischer Wärme bis hin zu bedrohlicher Abgedrehtheit wandeln. Die Musik wechselt zwischen dunkler Elektronik, harten Riffs und poppigen Melodien. Eine wilde Kreuzung zwischen Visage und Ever Eve mit einem Hauch Sigue Sigue Sputnik. Im Opener "the latest creation" treffen verzerrte Elektronik auf liebliche Keyboardklänge, das ganze unterlegt mit einem schleichenden, dunklen Beat. Der beginnende Sprachgesang verwandelt sich in kürzester Zeit zum abgrundtiefen Krächzen, und wird von betörenden Backing Gesang zum dunklen Erzähler verwandelt. Klassisch angehauchte Keyboardpassagen und die düstere Langsamkeit erzeugen eine traurige Atmosphäre. "XLII" ist ein treibender Gothic Rock Song, der mit Zigaretten geschwängerten Gesang dargeboten wird. Auch dieser Song ist mehreren Wandlungen unterworfen. Sehr ruhige Passagen wechseln in wildes Drumming und aggressiven Riffs. Trotz aller Abgedrehtheit sorgen die melodisch gespielten Synths immer wieder für ein Gefühl der Harmonie. Während Sänger Oliver im verträumten "Lichtertanz" die romantischen Züge seiner Stimmbänder nach außen kehrt, entlockt er ihnen im folgenden "final Solution" bösartige Rauhheit. Auch nach mehrmaligen Hören dringen immer noch neue Facetten, dieses an Abwechslung reichen Werkes, in die Gehörgänge. Emotionale Musik, welche jegliche menschliche Gefühlswelt zum Ausdruck bringt. Ein schönes Cover Artwork und die perfekte Produktion runden das Teil ab. The Count sollte, nein, muß man sich merken. Info: www.thecount.de (andreas)


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