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CELL DIVISION "dissolve" (Dark Rock)
(Eigenproduktion)

Die Züricher fanden 1995 aus verschiedenen Bands und Musikrichtungen zueinander. Mit "dissolve" liegt nun ihr in Eigenregie entstandenes Debüt Album vor. Von Beginn an weht ein Hauch von Nostalgie durch die 9 Songs. Sängerin Yvette erinnert mit ihren unterkühlten, aber stets kraftvollen Vocals an Siouxsie. Und auch musikalisch scheint man eine Menge der 80er mitgekriegt zu haben. Gitarren in Moll, schwere Bässe und direkte Trommelarbeit erzeugen ein atmosphärisches Soundgemisch aus Cold Wave und dunklen Rock. Die Keyboards werden bewußt dezent eingesetzt und wirken nie aufdringlich, sondern stets unterstützend. Die Songs schweben immer wieder von schwermütiger Melancholie zu rockiger Dunkelheit. Daraus erheben sich dann Yvettes Stimmbänder und beleuchten von oben die dunkle Szenerie. Bereits der Opener "skin fetish" besticht durch die unbekümmerte Frische der Band. Man entdeckt dauernd neue Anteile früherer Lieblingsbands, die eine perfekte Verbindung von früher zu heute herstellen. Mit unglaublicher Leichtigkeit verführen Cell Division den Hörer in finstere Welten. Trotz aller getragener Schwere klingt man nie depressiv, sondern liefert straighten Dark Rock. Im, vom Schlagzeugspiel bestimmten "Alice" erscheint Yvettes Stimme sogar mal verletzlich, um sich im folgenden "secret identify wieder zur selbstbewußten und ausdrucksstarken Direktheit zu entwickeln. "I will be back" wartet mit einem langen Intro aus an Cure erinnernden Gitarren auf. Wenn man schon denkt, es handelt sich um einen Instrumentalsong, entwickelt sich das Ganze zu einem exzentrischen Rock Song mit verspielter Bassline. Neben getragenen Saitenriffs mit ausufernden Refrain und Ende begeistert "Angel of lost souls" durch die sich in wahre Extase singenden Vocals. Das energetische Finale in "routine" erinnert mich ein wenig an Invisible Limits "For You". In ihrer Heimat konnten sie schon einige Erfolge bei Auftritten in kleinen Clubs oder als Vorgruppe von HIM und de/Vision feiern. Bleibt nur zu hoffen, daß sie den Weg über die Alpen schaffen und auch hier die dunklen Herzen mit Faible für Nostalgie erfreuen. Weitere Infos zu dieser wirklich klasse Band gibt es unter www.celldivision.ch (andreas)


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