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CARNIVAL OF DREAMS "Labyrinth" (Wave Pop)
(Himmelpforten)

Passend zum Namen veröffentlichte die Band ihr Debüt am Rosenmontag. Allerdings werden die holden Närrinnen und Narren mit dieser Musik nicht viel anfangen können. Wenn überhaupt Karneval, dann vergleichbar mit dem mystischen und geheimnisvollen Treiben in Venedig. Nach ihrer letztjährigen Maxi "Dreidimensional" (Hier gibt's übrigens den zweiten Teil der Geschichte über ein Experiment am menschlichen Gehirn, erzählt aus der Sicht eines im Koma gefallenen Probanten) überzeugt die Band mit melancholischem Synthie Pop, welcher in harmonischen Melodiebögen gepackt und mit technischen Raffinessen verfeinert wird. Der warme Gesang des Sängers ist meist belegt von tiefer Traurigkeit und wird in einigen Songs von weiblicher Eleganz unterstützt. Neben einigen treibenden Electro Hammern bestimmt meist eine gefühlvolle, seichte Stimmung die Szenerie. Eingebettet in balladesker Verträumtheit schleichen sich die Songs in die menschlichen Gehörgänge. Hervorragend das dunkel angehauchte vom Klavier begleitete "Song for Lina". Ein trauriges Liebeslied, welches einen förmlich mitleiden läßt und mit einer wundervollen Sprache hingebungsvoll iontoniert wird. In "Friede sei mit dir 1999" werden Nachrichten-Sequenzen über elektronische Soundstrukturen gelegt und teilweise mit kirchlichen Gesängen verfeinert. "Man on the moon" wird dagegen mit charmanten Pop Anleihen dargeboten. Carnival of Dreams schaffen den dreibeinigen Spagat zwischen seichten Pop, verspielter Elektronik und intelligenten Texten. (andreas)


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