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YENDRI "Dangerous thoughts" (Cold Elektro)
(Trisol/EFA)

Mit ihrem dritten Album hat uns das fleißige Lieschen Yendri ein Leckerbissen der unterkühlten Elektronik dargebracht. Minimalistische Soundflächen voller Tragik. Dazu ein leicht verzerrter Elfengesang der uns die "dangerous thoughts" näher bringt. Während ihr Debüt noch sehr rauh wirkte, ist hier vieles glatt gebügelt. Obwohl glatt nicht im Sinne von eingängig gemeint ist. Die Ecken und Kanten sind beibehalten worden, aber sie sind nicht bestimmendes Element, sondern versteckte Viren in einem in sich sti mmigen Werk. Die Musik wirkt wie ein tropfender Wasserhahn, der einen immer mehr in seinen Bann zieht, bis man denkt er wäre ein Wall der Melancholie. So wie bei "trost in dir", dem einzigen in deutsch gesungenen Song, würden wahrscheinlich heute Ideal klingen. Die Texte, welche Yendri zum Besten gibt sind beängstigend und die Musik trägt nicht gerade dazu bei, das man sich wohl fühlt. Depro Industrial könnte auch eine Bezeichnung sein. Trotz aller Schwärze schafft es die Frau immer wieder in einem Moment der Ruhe, nämlich dann wenn es sehr getragen und fast balladesk zu geht, ein Gefühl der Geborgenheit zu entwickeln. Dieses wird aber spätestens beim krachigen "one moment" wieder in eine Angstphobie verwandelt. Insgesamt nichts für Suizidgefährdete, es sei denn, man sucht eine Begleitmusik. (andreas)


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