zurück


WITHOUT FACE "Deep Inside" (Gothic Metal)
(Dark Symphonies)

Die ungarische Band besticht auf ihrem Debüt mit einer wahren Stilvielfalt. Aufgebaut auf einem dunklen Grundgerüst vermischen die sechs vor allem die Zutaten von Gothic (viel) und Thrash Metal (wenig) zu einer explosiven Einheit. Weitere Zutaten sind die teilweise orchestral anmutenden Keyboard Sounds und lieblich, verträumte weibliche Vocals, sowie das männliche Pedant, welches sich am Duett untertänigst mit warmen Stimmbändern beteiligt. Auf Solopfaden aber auch mal mit markerschütternden Schrei Vocals die Szenerie beherrscht. Nachdem dramatischen Instrumental"Calaidoscope" gibt es mit dem folgenden "Sounds of time" den ersten Höhepunkt. Ein Song zwischen tiefer Melancholie, welche auf getragene Synths fußt und harten Riffing. Während Gitarrist und Schlagzeuger sich in progressiver Weise der gehobenen Geschwindigkeit nähern vergißt Sänger Andras seine stimmliche Eleganz und erzeugt bedrohliche Death Vocals, bevor er vom lieblichen Gesang Juliettes wieder ins Korsett der Harmonie gedrängt wird. Dieses, t eilweise völlig unerwartet auftretene Wechselspiel bestimmt auch "I and I", allerdings in noch extremerer Form. Hier läßt man Saitenspieler im Mittelteil die Zeit, sich richtig auszutoben. Während "Screaming heartbeat" von tiefer Hoffnungslosigkeit geprägt ist, erzeugt man mit "The Picture" zwar die gleiche traurige Atmosphäre, läßt es aber durch ein variables Gitarrenspiel nicht ganz so dunkel wirken. Textlich zeigt man sich inspiriert von E.A. Poe und H.P. Lovecraft, während "sounds of time" und "Hymn t o the night" auf Gedichten von Longfellow basieren. Die depressive Poesie wird in ein ausdrucksstarkes musikalisches Gewand gekleidet. Ein mystischer Spaziergang durch dunkle Wälder, bei dem hinter jedem Baum das Grauen lauern kann. Sehr gelungenes Debüt. (andreas)


zurück