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ULVER "Perdition City" (melancholic Wave)
(Jester Records)

Nach ihrer technoiden MCD "metamorphosis" lassen Ulver erneut den Rezensenten verzweifeln. Eine Ansammlung von dunklen Soundcollagen zieht sich in getragener Ruhe durch das gesamte Werk. Der Gesang rückt erneut in den Hintergrund. Der Opener "lost in momments" überrascht mit Saxophon Klängen und balladesken Klaviereinsätzen. "Tomorrow never knows" verbreitet tranceartige Computersequenzen in extrem düsteren Gewand. Fremdartige Tonfolgen unterstützen verspielte Keyboards in "the future Sound of music", der Titel sagt eigentlich alles über diesen Song aus. Abgrundtiefer Sprachgesang über effektive Samples läßt einen bei "We are the dead" vor Angst erfrieren. Das ganze klingt wie eine Beschwörungsformel von Aleister Crawley himself. Nachdem ich mich unter meinen Schreibtisch verkrochen habe höre ich über all Geräusche, die irgendwie aus den Boxen zu kommen scheinen. Ich glaube jetzt kommen sie, um mich zu holen, da ist auch schon der Gongschlag. Der letzte? Und nun sind sie ganz nah, es müssen Außerirdische sein, oder Norweger, oder beides. Aber dann ist wieder das Saxophon zu hören und ich befinde mich in einen Film aus den Zwanzigern. Dann will mich wieder irgendeiner killen. Am Schluß gibt es mit "nowhere/catastrophe" noch ein Ausflug in die Siebziger. Psychedelischer Sound mit betörenden Gesang und Samples. Tja nachdem ich Ulver durch die Filmgeschichte begleitet habe, sitze ich wieder auf meinem Stuhl und wünsche euch eine interessante Reise in die Welt dieser fast undefinierbaren Musik. (andreas)


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