zurück


TORMENTOR "Recipe Ferrum"
(Avantgarde Music)

Ein völlig abgedrehtes Album, das alle Grenzen des guten und schlechten Geschmacks bei den Metallern überschreitet und die Frage nach Müll oder Kult aufwirft, so ist Tormentor's Album "Recipe Ferrum". Bislang waren von der Band, die einfussreich auf viele Black Metal Bands bereits in den 80ern ausgeübt haben soll, nicht mehr als 2 mit Kultstatus gehandelte Demo-Tapes zu erlangen. Hinter den Dark Metallern aus Ungarn steht u.a. Attila, der Sänger auf dem Mayem Kult-Album "De Mysteriis Dom Satanas" war. Nach soviel Kult kommen wir mal zum wichtigen, der Musik. Wer dabei Die Apokalyptischen Reiter und Bethlehem überhaupt nicht leiden kann, könnte Probleme mit dem Ideenreichtum und den Stücken von Tormentor haben. Die 16 Stücke (inkl. aller meist aus klasischer oder akustischer Musik bestehender Intros zu einzelnen Songs) sind in 4 Abschnitte unterteilt. Part 1 zeigt sich mehr von seiner sehr dunkel angehauchten True Metal Seite, wo man zwar auch viele Black Metal Vocals findet, es aber im allgemeinen mit doch eher Heavy Metal lastigen Gitarrenpassagen zur Sache geht. Track 6 "The little Match Girl" enpuppt sich auch gleich zu meinem Lieblingssong auf "Recipe Ferrum". Der zweite Teil ist mehr eine obskure, metallische Huldigung an die ungarische Folklore, die man glaube ich nicht so ernst nehmen sollte, die aber dafür umso mehr Spass macht. Hört euch "Paprika Jancsi" einfach mal an. Track 14 (gleich Part 3) namnes "Brummadza" (nein, kein Schreibfehler wegen der Automarke) ist ein eher überflüssiges musikalisches Wirr-Warr und leitet nur zu den letzten beiden Bonus-Tracks, auf denen Tormentor aber auch nur ein wenig rumplänkeln und rumalbern und nichts mehr von ihrem wahren musialischen Können zeigen. Dadurch erstreckt sich die CD allerdings auf 73 Minuten, also viel Spass für's Geld. Für Apokalyptische Reiterer fast schon Pflicht und für die anderen vielleicht auch ein lohnenswerter Spass. (eller)


zurück