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SUNDAY MUNICH "Vinculum"
(Kyan Records/USA)

Die drei Amerikaner spielen melancholischen Electro Wave. Besonders wenn die weibliche Stimme zum Gesang ansetzt, erinnert es an eine spielerische Variante der Sugarcubes. Die melodische Harmonie wird in einigen Phasen durch verschrobene Klänge durchbrochen, erzeugt aber trotzdem in diesen Momenten, durch den Einsatz von Cello oder Akustik Gitarre eine wohlig warme Atmosphäre. Der industrielle Unterton mit verzerrten Samples wird mit schönen Duett Gesang verfeinert und mit folklorischtischen Streichereien zum finalen Ende geführt. Sprachsamples, loops und ein harter Beat begleiten die weiche Stimme, teils durch den Verzerrer geführt, durch eine fremdartige, elektronische Welt. Gerade im Amerikanischen Underground wird mit den eingefahrenen Stilen gespielt. Durch die verschrobene Mischung entsteht meist etwas völlig Neuartiges. Das Gehör wird durch diese Einzigartigkeit auf eine harte Probe gestellt. "Think" ist ein ruhiges Stück mit gezupfter Gitarre und wehleidig, klagenden männlichen Vocals. Ein trauriges Klagelied, weitab jeglicher Vergleiche. Wer auf ruhige Elektronik in Verbindung mit amerikanischen Gothic steht, sollte hier mehr es ein Ohr riskieren. Am Schluß wird er dabei auf bekannte Klangfolgen stoßen, denn mit "wish you were here" covern sie den alten Pink Floyd Klassiker. Treibende Elektronik, ein wunderschön gespieltes Cello geben diesem Song ein völlig neues Gewand. Alles im Allem, ein sehr gelungenes experimentierfreudiges Album, weit ab vom dunklen Einheitsbrei. Info: www.kyan.com/sundaymunich (andreas)


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