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BURIED TIME "This is the request for silence" (Gothic Rock)
(Eigenproduktion)

In letzter Zeit ist unser Postfach nicht gerade mit hörenswerten CDs bombardiert worden. Gerade Bands aus dem sogenannten Underground zeigen deutlich, heute kann jeder inkompetente Schwachkopf eine CD aufnehmen, was für ein wohliges Gefühl für meine Ohren ist dagegen die aktuelle MCD von "Buried Time". Hier wird noch das Herzblut eines Musikers mit innovativer Frische und Qualität gepaart. Die Musiker können ihre Instrumente nicht nur spielen, nein, sie erschaffen das wahrhaft faszinierende Ereignis der Musik, sie erzeugen Gefühle im Hörer, sie machen süchtig nach dunkler Melancholie, sie verführen das Gehör. "Buried Time" gehört neben Reptyle zum Besten, was in den letzten Monaten, neben einschlägigen Größen in meinem CD Spieler landete. Perfektes Songwriting, welches sich zwischen eingängigen Melodiebögen und düsteren Gruselfilmen eine Nische baut. Rauer, mit unheimheimlich viel Gefühl dargebrachter Gesang, der teils traurig dahinschweift, teils inbrünstig die dunklen Gitarren begleitet. Im Opener "see my fall" arbeitet man fast schockmäßig mit elektronischer Spielerei, bevor man sich einer Melodie hingibt und eine wahre Gothic Rock Hymne dahinzaubert. Eine perfekte Symbiose aus "Secret Discovery", "Love like blood" und neuen "Tiamat". Ein bewegender Keyboard Teppich legt sich unter dunkle Gitarren und gipfelt in einem Refrain voller Ausdrucksstärke. Mit einer balladesker Note versehen ist das folgende "dropped out". Fette Gitarren und ein Gesang, der sich wie ein samtener Umhang um die Musik legt bestimmt den Song. "the same" ist fast zu schön mit seiner eindringlichen Melodie, welche sich in inzestuöser Weise um den Zigarretten-gschwängerten Gesang wickelt. Hier zeigt sich erneut die Stärke der Band. Sie könnten einen alten "Nosferatu"-Stummfilm mit einem Soundtrack unterstützen und gleichzeitig ein ganzes Publikum beim WGT begeistern. In "rude awaking" erschafft man eine fast bedrückende Atmosphäre, um in der Folge mit energischen Gothic Rock seine straightness unter Beweis zu stellen. Insgesamt sechs Songs ohne Schwächen. Gothic Rock auf allerhöchsten Niveau und tief im Herzen von Ville Valo wird es derbe brennen, denn diese Musik würde er viel lieber veröffentlichen als seinen Gruftie-Teen-Pop. Nun, macht das einzig richtige und bombardiert buried_time@web.de mit Bestellungen. (andreas)   


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