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SOMBER SERENITY "Singular" (Dark/Doom Metal)
(Medusa Productions/Dragon Design)

Die süddeutsche Band versteht es auf ihrem aktuellen Album depressive Orgien mit harten Gitarren zu paaren. Die vorherrschende nebulöse Finsternis wird durch wechselnde Höllen-growls und melodisch dunklen Gesängen untermalt. Die Gitarren legen sich schleppend über ein tiefmelancholischen Soundteppich. Wie Motten fressen sie sich in das Innere und zerfetzen die Melodie zu einer Nutte des Todes. Geschickt eingestreute Tempiwechsel lassen den Hörer zwischen gräblicher Dunkelheit und harmonischer Friedhofssparziergänge in verzweifelten Vocals dahinwandern. Die Band versteht es, mit schwarzer Tinte auf schwarzem Papier zu malen. Immer wieder enden die stimmlichen Extravaganzen in einem Meer aus Aggression und tiefer Hingabe. Fast huldigend ergeben sich die Instrumente vor der gewaltigen Sprache. In einigen Momenten erinnert das Ganze an die ersten beiden CDs von Empyrium. Man lässt die Musik ebenso melancholisch dahinschleichen, verzichtet aber nie auf die aggressiven Momente. Bestechend der Wechsel zwischen Dunkelheit und der immer wieder aufkeimenden Härte. Brachiale Saitengewitter sind die Mahnmale jeglicher Ausschweifung, während die ruhigen Passagen eher an die Gefühle appellieren. Ein gelungenes Werk zwischen Schwermut und Verzweiflung. (andreas)


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