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SCHWARZ "Das Schloss"
(Andromeda/Vielklang)

Zu Beginn dachte ich, dass ich eine meiner alten Märchenplatte aufgelegt hatte. Denn ungefähr so beginnt das neue Album von Schwarz. Ein paar Gestalten stehen vor einem Schloß, und diskutieren darüber, ob sie es betreten sollen. Wie diese Unterhaltung ausgeht, könnt ihr euch wohl denken. Sie entschlossen sich für den Eintritt. Und von da an beginnt eine musikalische Reise aus groovenden Rock'n roll und mystischen Klängen. Völlig eigenständig bewegt sich diese Band durchs Schloss, bedient sich dabei aus allen Schattierungen der schwarzen Musik, führt ihnen ein gehöriges Maß an Härte bei und verbindet es auch mal mit Artfremden Rap- Gesang ("Wüstenwind"). Harte Gitarrenriffs begleiten den Titelsong. Ein tiefer growl zu Beginn, wird zur erzählerischen Stimme, die im Mittelteil auch mal zur Aggressivität neigt. Neben fetten Soundcollagen wie in "Lust und wahn", bei den letzteres auch musikalisch seine Bedeutung findet, befinden sich mit "sag mir wann", "Der Flieger" oder "Liebe" ein Haufen echter Pop Songs auf diesem Album. Die deutschen Texte bewegen sich zwischen mystischer Lyrik und Realität bezogenen Liedern. Doch die immer wieder eingestreuten erzählerischen Passagen lassen einen tief eintauchen in eine Märchenwelt. Wenn der Rapper zum Mikrofon greift sehe ich allerdings schwarz, was aber an meinem ganz persönlichen Hörgenuss liegen mag, der diese Art von Gesang als "ohrale Qual ansieht. Ansonsten sprüht dieses Album nur so vor Ideen. Laßt euch also ein auf eine Reise durch innovativen, teilweise fremdartigen Sound. (andreas)


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