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SCHINDER, DIE "Wundenmann" (Gothic Metal)
(Moonstorm/EFA)

Auf dem Zweitwerk der Schinder bestimmen erneut ultrafette, brachiale Riffs, eine Prise Industrial, krachige Soundstrukturen ala Das Ich und ein Gesang, der die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele nach außen kehrt, das Geschehen. Sänger Daniel schreit in aggressiver Form depressivste Texte in die Gehörgänge. Die Hoffnungslosigkeit der Menschheit wird in ein Gewand der musikalischen Härte gekleidet. Verspielte, fast orchestrale Keyboard Sequenzen und die eingestreuten elektronischen Finessen, die die Handschrift Bruno Kramms erkennen lassen, wirken fast lieblich im kraftvollen Gesamtsound. Neben dem Wechselgesang von Daniel und Jens, welche ihre Stimmbänder mal als Waffe, mal als Mahnmal benutzen, arbeitet man im etwas ruhigeren "Der Rosengarten" mit einer weiblichen Stimme. Die Kurzarien von Annette und eingestreute Geigen unterstreichen den pessimistischen Grundton. Der Opener "Menschenkind" wird trotz aller Härte von einer durchdringenden Melodie geprägt. Der erste Satz "wir sind das Gefäß gefüllt mit Schuld" könnte auch als Motto für die gesamte CD gelten. Etwas abgedrehter und mit wilden Gitarrenorgien aufgepeppt kommt "Blut Christi" daher. Dreckig und krachig mit albtraumhaften Schreivocals und konträren Melodic Gesang zieht man den Hörer bei "Zeugen in den Schacht" in den Selbigen. In schindenden Wahn graben sich Die Schinder in die Abgründe der menschlichen Existenz, wühlen im Sumpf der Seele und legen ihre Finger in eitrige Wunden. Alles keine leichtverdauliche Kost, welche hauptsächlich den nachdenklichen Headbanger begeistern wird. www.dieschinder.de (andreas)


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